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Parlamentssprecher Ahmed Qurei soll palästinensischer Premier werden

RAMALLAH (inn) – PLO-Chef Yasser Arafat hat den Sprecher des Palästinensischen Legislativrats (PLC), Ahmed Ali Muhammad Qurei, bekannt auch als Abu Ala, als Nachfolger des zurückgetretenen Premierministers Mahmoud Abbas vorgeschlagen. Aus Kreisen um Qurei verlautete am Montag, der Palästinenser habe der Ernennung bereits prinzipiell zugestimmt.

Qurei selbst erklärte am Montag, er wolle zuerst prüfen, ob er die Unterstützung der USA und Europas habe, bevor er das Amt annehme.

Mahmoud Abbas hatte am Samstag nach nur viermonatiger Amtszeit seinen Rücktritt erklärt. Nach dieser Entscheidung hatte Arafat am Sonntag mehrere Gespräche mit Vertretern der PLO und seiner Fatah-Partei geführt. Am Sonntagabend nahm das PLO-Exekutivkomitee den Vorschlag Arafats an, Qurei als Nachfolger zu ernennen.

Palästinensischen Angaben zufolge sollte die schnelle Entscheidung Arafats für einen Nachfolger eine mögliche Rückkehr Abbas´ verhindern. „Arafat will internationalen Druck vermeiden, vor allem von den USA, Abbas wieder einzusetzen“, so ein Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA).

Unterdessen verlautete aus Kreisen um Abu Mazen, daß dieser Ramallah verlassen wolle und einen längeren Aufenthalt in einem arabischen Land plane.

Ahmed Qurei wurde 1937 im Jerusalemer Vorort Abu Dis geboren. 1968 schloß er sich der Fatah-Partei von Arafat an und leitete in den folgenden Jahren die Finanzabteilung der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) im Libanon. Nach der Vertreibung aus dem Libanon folgte er Arafat ins Exil nach Tunis. 1989 wurde Abu Ala in das Zentralkomitee der Fatah gewählt. Neben anderen hatte Qurei die palästinensische Seite bei den Geheimverhandlungen vertreten, die 1993 zum Abschluß der Oslo-Abkommen geführt hatten. 1994 kehrte er in die Palästinensischen Autonomiegebiete zurück.

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