Als erste heilige Stätte besuchte der Papst am Samstag den Berg Nebo, von dem aus das Jordantal zu überblicken ist. Nach biblischer Überlieferung zeigte Gott dort einst Mose das verheißene Land, das er selbst nicht betreten durfte. Benedikt XVI. sagte: „Möge unsere heutige Begegnung in uns eine erneuerte Liebe zum Kanon der Heiligen Schrift und einen Wunsch wecken, alle Hindernisse der Versöhnung von Christen und Juden in gegenseitigem Respekt und Zusammenarbeit im Dienst für den Frieden zu beseitigen, zu dem uns das Wort Gottes aufruft.“
Die alte Tradition der Pilgerfahrt zu den heiligen Stätten erinnere auch an die „untrennbare Verbindung zwischen der Kirche und dem jüdischen Volk“, fügte der Papst laut einem Bericht der Zeitung „Ha´aretz“ hinzu. „Von Anfang an hat die Kirche in diesen Landen in ihrer Liturgie an die großen Gestalten der Patriarchen und Propheten erinnert, als Zeichen ihrer tiefen Wertschätzung gegenüber der Einheit der beiden Testamente.“
Treffen in Moschee
Zudem kam Benedikt in der jordanischen Hauptstadt Amman mit muslimischen Führern zusammen. Bei dem Treffen in einer Moschee hielt er eine Ansprache über Harmonie und gemeinsame Ziele zwischen Christentum und Islam. Dem Bericht zufolge betete er nicht in der Moschee und zog auch nicht seine Schuhe aus.
Bereits am Freitag hatte das katholische Kirchenoberhaupt zum Auftakt seiner Nahostreise zum Gespräch von Christen, Muslimen und Juden aufgerufen. Damit sollten die Friedensbemühungen unterstützt werden. „Ein dreiseitiger Dialog muss vorankommen“, sagte Papst Benedikt. „Es ist sehr wichtig für den Frieden – und auch, dass jeder seinen oder ihren Glauben gut leben darf.“
Während seiner einwöchigen Nahostreise will der Papst auch Israel und die Palästinensergebiete besuchen. Er soll am Montag am israelischen Ben Gurion-Flughafen eintreffen.