NABLUS (inn) – Einen Tag vor den Parlamentswahlen haben Palästinenser in Nablus einen palästinensischen Wahlhelfer erschossen. Er hatte Wahlplakate eines Kandidaten der Fatah-Bewegung aufgehängt.
Wie die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“ meldet, handelt es sich bei dem Opfer um den 35-jährigen Jussef Hassuni. Die Angreifer eröffneten das Feuer und verletzten ihn schwer am Kopf. Im Krankenhaus stellten die Ärzte am Dienstagvormittag seinen Tod fest.
Auf den Plakaten war der frühere Bürgermeister von Nablus, Ghassan Walid Schaka, zu sehen. Laut der Tageszeitung „Ha´aretz“ gehören die bewaffneten Palästinenser einer Splittergruppe der Fatah an. Schaka hat Unterstützer in der Partei, aber auch Gegner, die sich seiner Kandidatur widersetzen.
Im März 2004 war Schaka als Bürgermeister der Autonomiestadt zurückgetreten. Er protestierte damit gegen die Palästinensische Autonomiebehörde (PA), von der er sich im Kampf gegen die Extremisten im Stich gelassen fühlte. Die PA, damals unter Jasser Arafat, habe keinerlei Verantwortung für die mangelnde Sicherheit in Nablus (Sichem) übernommen.
Am 25. November 2003 hatten bewaffnete Mitglieder einer rivalisierenden Fatah-Gruppe das Feuer auf Schakas Fahrzeug eröffnet. Bei dem Attentat kam sein Bruder ums Leben, der in der jordanischen Hauptstadt Amman lebte und ihn besuchte. Der Bürgermeister selbst blieb unverletzt. Im Dezember wandte er sich wegen der chaotischen Zustände an die palästinensische Führung.