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Palästinensischer Minister stirbt nach Auseinandersetzung mit Soldaten

RAMALLAH (inn) – Ein palästinensischer Minister ist am Mittwoch nach einer Konfrontation mit dem israelischen Militär verstorben. Nach Angaben von Augenzeugen hatte ein Soldat ihn bei einem Protest im Westjordanland geschlagen.
Der gewaltsame Protest ereignete sich in Turmusija nördlich von Ramallah.

In der Nacht zum Mittwoch entbrannte in der Nähe von Ramallah eine Auseinandersetzung zwischen jüdischen und palästinensischen Bewohnern des Westjordanlandes. Siedler beschuldigten Palästinenser laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“, eine Stute gestohlen zu haben. Im Gegensatz erhoben palästinensische Bewohner den Vorwurf, Israelis hätten Steine auf Autos geworfen und Olivenbäume zerstört. Die Tageszeitung „Ha‘aretz“ berichtet hingegen, die Palästinenser hätten gegen den illegalen Außenposten Adei Ad nördlich von Ramallah protestiert. Der Vorfall ereignete sich in der Ortschaft Turmusija.
Siad Abu Ein war bei der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) zuständig für Siedlungsangelegenheiten. Angaben verschiedener palästinensischer Augenzeugen zufolge schlug ein Soldat den Siedlungsminister, der zugegen war, mit seinem Helm oder Gewehrkolben. Auch habe er Tränengas eingeatmet. Abu Ein sei bewusstlos zusammengebrochen und in ein Krankenhaus in Ramallah gebracht worden, wo er starb. Seine Familie teilte mit, er habe an Diabetes und hohem Blutdruck gelitten.
Die israelische Armee untersucht den Zwischenfall.

„Beispiel für heimtückische Aktionen gegen Palästinenser“

Der palästinensische Chefunterhändler Saeb Erekat kritisierte das israelische Verhalten: „Unser Bruder Siad wurde getötet, während er den Internationalen Tag der Menschenrechte beging, indem er Olivenbäume pflanzte, um die Hoffnung auf Frieden und Gerechtigkeit zu symbolisieren“, zitiert ihn die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“. „Dies ist ein deutliches Beispiel dafür, wie die Kultur der Straflosigkeit, die Israel durch die internationale Gemeinschaft gewährt wird, es ihm erlaubt, weiter Verbrechen gegen das palästinensische Volk zu begehen.“
Das Töten des Ministers sei „ein weiteres Beispiel für Israels heimtückische und arrogante Aktionen gegen die Palästinenser“. Erekat machte die israelische Regierung für den Vorfall verantwortlich.
Die radikal-islamische Hamas rief die PA dazu auf, ihre Abstimmung mit Israel im Sicherheitsbereich einzustellen.

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