NABLUS (inn) – Israelische Sicherheitskräfte haben am Dienstagabend in Nablus einen 14-jährigen Palästinenser festgenommen. Die Tansim-Milizen hatten versucht, ihn zu einem Anschlag auf Israelis zu zwingen.
Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ meldet, waren die Sicherheitskräfte durch Geheimdienstinformationen über ein geplantes Selbstmordattentat auf den Jungen gestoßen. Im Verhör berichtete er, ein Vertreter der Tansim-Milizen, Rabia Abu Leil, habe ihn aufgefordert, den Anschlag zu verüben. Der Jugendliche weigerte sich und sagte, er sei der einzige Sohn seiner Eltern. Doch Abu Leil erhöhte den Druck auf ihn. Ein weiterer Angehöriger der Terrorgruppe, Dschamal Tarawi, kam ihm zu Hilfe.
Später wurde der 14-Jährige in eine Wohnung gebracht, in der sich mehrere gesuchte Palästinenser aufhielten. Sie fotografierten ihn mit Fahnen und Waffen. Daraufhin bat der Junge die Terroristen, dass er nach Hause gehen dürfe und sie ihn in Ruhe ließen. Sie drohten jedoch, ihn umzubringen und durch ein Schild als Kollaborateur mit Israel zu kennzeichnen.
Dann forderten sie ihn auf, sein Testament zu schreiben. Er behauptete, er sei ein Analphabet. Schließlich verfasste Abu Leil den letzten Willen selbst. Der Junge wurde mit einer kugelsicheren Weste, einem Gewehr und einem Koran fotografiert.
Nachdem sie ihn aus der Wohnung gelassen hatten, erzählte er seiner Familie von dem Vorfall. Er bat sie um Hilfe, damit er trotz des Druckes den Anschlag nicht verüben müsse.
Die Tansim-Milizen sind eine Untergruppe der Fatah-Bewegung von Palästinenserführer Mahmud Abbas.