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Palästinensischer Ex-Spion Jussef: „Allah ist der größte Terrorist“

LOS ANGELES (inn) - Mosab Hassan Jussef, Sohn des Hamas-Gründers Scheich Hassan Jussef, hat den Islam und die Hamas in einem Interview am Mittwoch scharf kritisiert. Er bezeichnete die radikal-islamische Organisation als "mittelalterlich". Der Palästinenser hatte erst vor Kurzem gestanden, rund zehn Jahre für den israelischen Inlandsgeheimdienst Schabak gearbeitet zu haben.

In dem 50-minütigen Interview mit der Nachrichtenagentur AP kritisierte Jussef die Hamas und deren politischen Führer Chaled Mascha´al. Die Organisation lebe „im Mittelalter“. Den Gott des Islam bezeichnete er als „größten Terroristen“. Der Islam sei keine friedliche Religion. „Ich weiß, das ist sehr gefährlich und wird viele Menschen beleidigen. Aber je mehr du den Schritten des Propheten des Islam und dem Gott des Islam folgst, je mehr gelangst du dahin, ein Terrorist zu werden“, so Jussef, der vor einigen Jahren zum Christentum konvertierte.

Der 32-Jährige ist sich der möglichen Gefahr bewusst, der er sich durch solche Aussagen aussetzt. „Um ehrlich zu sein, getötet zu werden, ist nicht das Schlimmste, was einem passieren kann“, so Jussef.

„Koran für Ausstoß aus Familie verantwortlich“

Der Palästinenser war am Montag von seinem Vater, einem Hamas-Mitbegründer im Westjordanland, öffentlich verstoßen worden, nachdem er seine Tätigkeit für den Schabak bekannt gegeben hatte. Gegenüber AP sagte Jussef, er nehme diesen Schritt nicht persönlich. „Ich kenne sein Herz. Mein Vater ist eine liebende Person. Er würde mich nie verstoßen. Irgendwann werden wir wieder zusammen sein. Ich liebe meinen Vater und er liebt mich“, sagte Jussef weiter. Er machte den Koran für die Entscheidung seines Vaters verantwortlich.

„Spionagetätigkeit als Chance, um Töten zu stoppen“

Der Palästinenser hatte sich nach eigenen Angaben zu einer Zusammenarbeit mit dem Schabak und zu einer Bekehrung zum Christentum nach einer Haftstrafe in einem israelischen Gefängnis entschlossen. Dort sei er Zeuge äußerster Brutalität von Hamas-Mitgliedern gegen eigene Leute geworden. Als der Schabak ihm bei seiner Freilassung 1997 eine Zusammenarbeit angeboten habe, habe er eine Chance gesehen, „das Töten zu stoppen“ und den Tod unschuldiger Israelis und Palästinenser zu verhindern.

Der Geheimdienst stehe einem „schmutzigen und schwierigen Krieg“ mit der Hamas gegenüber, erklärt der Palästinenser. „Ich bin nicht mit allem einverstanden, was er (der Schabak) tut, aber sein Job ist sehr wichtig“. Details über die Arbeit beim Schabak gab er nicht bekannt. Er wolle keine Operationen behindern und der Hamas kein „Geschenk“ machen. Seine Arbeit als Spion habe er im Jahr 2007 beendet. Seitdem lebt der Palästinenser in den USA.

In dieser Woche erschien in den USA die Autobiographie Jussefs unter dem Titel „Sohn der Hamas“. Die deutsche Ausgabe soll im April im Hänssler-Verlag veröffentlicht werden.

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