Die Verhandlungen „haben es nicht geschafft, irgendeinen Fortschritt bei den ungelösten Themen zu erzielen“, zitierte der arabische Sender „Al-Dschasira“ den ranghohen Hamas-Führer Isat ar-Reschek. Unterdessen teilte ein weiterer Vertreter der radikal-islamischen Gruppe, Ismail Radwan, mit: „Alle dargestellten Angelegenheiten benötigen mehr Zeit und Anstrengung, um eine Vereinbarung zu erreichen.“ Er hoffe, dass zu einem späteren Zeitpunkt „alle Hindernisse und Probleme“ überwunden werden könnten.
Nabil Scha´ath von der Fatah sagte der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“, in der Verhandlungsrunde seien kreative Vorschläge unterbreitet worden. „Jede Bewegung muss mit ihrer Führung über diese Vorschläge beraten.“ Die Gespräche würden bis Ende des Monats ausgesetzt. Dies sei mit den Ägyptern abgesprochen, die mit dem geplanten Gefangenenaustausch für den entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit beschäftigt seien. Dabei versucht Ägypten, zwischen Israel und der Hamas zu vermitteln.
Sabotagevorwürfe an Fatah
Die Hamas warf der Fatah vor, die innerpalästinensischen Gespräche zu sabotieren. Radwan sagte: „Neue Bedingungen sind aufgetaucht, die den Dialog an den Anfang zurückbringen würden. Das liegt am Druck, den die US-Regierung ausübt. Die Fatah will Verhältniswahlen, die Hamas lehnt diese Vorstellung ab.“ Die Hamas hoffe, die Fatah werde dem Druck der USA widerstehen. Am 26. April würden die Verhandlungen hoffentlich fortgesetzt.
Fatah und Hamas diskutieren unter anderem über einen Vorschlag für die politische Tagesordnung. Darin geht es um die Anerkennung von Abkommen, die früher mit Israel unterzeichnet wurden. Die Hamas besteht auf einer eher kompromisslosen Haltung gegenüber dem jüdischen Staat. Die Fatah hingegen will die bestehenden Vereinbarungen respektieren, um sich die Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft zu sichern.
An den Gesprächen unter ägyptischer Vermittlung sind zwölf palästinensische Gruppierungen sowie unabhängige Vertreter beteiligt. Das Ziel ist eine Regierung der nationalen Einheit, der sich zumindest Hamas und Fatah anschließen sollen. Derzeit gibt es zwei palästinensische Regierungen, die sich gegenseitig nicht anerkennen. Die Hamas herrscht nach ihrem Putsch vom Sommer 2007 im Gazastreifen. Im Westjordanland wird die politische Führung von der Fatah dominiert.