DSCHENIN (inn) – Palästinensische und israelische Sicherheitskräfte haben am Samstag die Entführung eines israelischen Arabers unblutig beendet. Er war am Freitag von palästinensischen Händlern in die Autonomiestadt Dschenin in Samaria verschleppt worden.
Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet, handelt es sich bei dem Entführten um den 24-jährigen Samir Abu Rumi aus der Ortschaft Tamra östlich von Haifa. Sein Bruder Hischam Abu Rumi hatte seit einigen Jahren regelmäßig Gemüse in den Autonomiegebieten gekauft und nach Israel gebracht, wo er es weiterverkaufte. In der vergangenen Woche hatte er Diskussionen mit palästinensischen Gemüsehändlern. Diese behaupteten, er schulde ihnen 250.000 Schekel (rund 45.000 Euro). Sie drohten, ihm etwas anzutun, wenn sie das Geld nicht erhielten.
Vorsichtshalber schickte Abu Rumi am Freitag an seiner Stelle den Bruder nach Dschenin. Zwischen Tulkarm und Nablus lauerten ihm die Händler auf. Sie zogen ihm einen Sack über den Kopf und brachten ihn in einem palästinensischen Taxi nach Dschenin. Nachdem sie ihn geschlagen hatten, kontaktierten die Entführer seine Angehörigen und forderten eine Million Schekel (181.000 Euro) Lösegeld.
Doch die Angehörigen wandten sich am Nachmittag an die örtliche Polizei, die sich mit den Sicherheitskräften in Judäa und Samaria in Verbindung setzte. Die israelischen Polizisten im Westjordanland baten wiederum ihre palästinensischen Kollegen um Hilfe. Nach Verhandlungen mit den israelischen und den palästinensischen Sicherheitskräften ließen die Entführer Abu Rumi frei.
Palästinensische Polizisten übergaben ihn der israelischen Polizei in Samaria. Am frühen Samstagmorgen wurde er mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus in Haifa gebracht.
