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„Palästinensische Staatsbürgerschaft für Siedler“

TEL AVIV (inn) – Jüdische Siedler, die im Westjordanland bleiben, sollten nach der Staatsgründung palästinensische Bürger werden. Diese Ansicht äußerte der arabische Knesset-Abgeordnete Ibrahim Sarsur am Donnerstag bei einer interreligiösen Versammlung in Tel Aviv.

Sarsur wies jegliche Vorschläge zurück, nach denen jüdische Siedler in ihren Häusern bleiben und israelische Staatsbürger bleiben könnten. „Jedes künftige und endgültige Abkommen mit den Palästinensern muss auf zwei Prinzipien basieren“, forderte der Abgeordnete der Vereinigten Arabischen Liste. „Zum einen einem Rückzug aus dem ganzen Westjordanland bis zu den Grenzen von 1967. Zum anderen wird es unter keinen Umständen territoriale Tauschgeschäfte geben, die garantieren, dass Israel Siedlungsblöcke im Westjordanland behält.“

Im Westjordanland sei kein Raum für jüdische Siedlungen und ihre Bewohner – es sei denn, sie blieben unter palästinensischer Herrschaft und als palästinensische Staatsbürger in ihren Häusern, sagte Sarsur. Er ist Leiter des südlichen Zweiges der Islamischen Bewegung in Israel.

Bei dem Treffen ging es vor allem um die Rolle der Religion bei der Schaffung einer Infrastruktur, die Frieden zwischen Nationen ermöglicht. Ein weiteres Thema war die Betrachtung streng gläubiger Angehöriger einer Religion als Extremisten. Sarsur sprach sich gegen Versuche vonseiten Israels und des Westens aus, den Islam mit Terror in Verbindung zu bringen: „Wer auch immer versucht, ein solches Bild zu präsentieren, irrt sich und führt absichtlich in die Irre.“

Israelis könnten sich nicht über den Islam beschweren, fügte der israelische Araber hinzu. „Wir müssen uns daran erinnern, dass Juden vor der Staatsgründung in diesem Landstrich Dutzende und Hunderte von Jahren in Frieden mit den Moslems gelebt haben, während sie in Europa verfolgt und aus Ländern vertrieben wurden. Sie sollten Ansprüche an Europa stellen, anstatt zu uns zu kommen.“

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, nahmen an dem Treffen Rabbis, Priester, Imame und islamische Richter teil. Sie gehören dem Projekt „Kol Dati Mefajjes“ („Versöhnende religiöse Stimme“) an.

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