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Palästinensische Menschenrechtler appellieren an Hamas und Fatah

RAMALLAH (inn) – Angesichts der internen Kämpfe in den Autonomiegebieten haben sich zehn palästinensische Menschenrechtsgruppen an die Führer von Hamas und Fatah gewandt. Sie fordern Premier Ismail Hanije und den Vorsitzenden der Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, auf, dem Ausbruch eines Bürgerkrieges entgegenzuwirken.

Die Organisationen schickten den beiden Politikern einen Brief, in dem sie ihre Sorge über die innerpalästinensische Gewalt ausdrücken: „Aus unserem Gefühl der Verantwortung für unser Volk und um es zu verteidigen, wenden wir als Menschenrechtsorganisationen uns an Sie. Wir proklamieren die Notwendigkeit, ernste Schritte zu unternehmen, um die Eskalation in der palästinensischen Arena zu stoppen. Diese Eskalation führt zu einem Bürgerkrieg und internen Kämpfen.“ Die Adressaten müssten ihre Verantwortung tragen, „um die interne Explosion der Lage zu verhindern“.

Die Unterzeichner fordern, dass Hamas und Fatah ihre medialen Hetzkampagnen gegeneinander und die gegenseitigen Beschuldigungen einstellen. Dabei geht es um Gehälter, die seit Monaten nicht ausgezahlt wurden. Dies war der Auslöser für die Unruhen. Deshalb verlangen die Organisationen, dass ein gemeinsames Komitee eingerichtet wird, das eine Lösung für das Problem der Löhne ausarbeiten soll. Der Brief schließt mit den Worten: „Wir hoffen, dass Sie die Menschenrechte respektieren und die Grundsätze von Gleichheit und Freiheit fördern werden.“

Kämpfe fordern weiteres Todesopfer

Unterdessen starb ein Vertreter der Sicherheitstruppe des palästinensischen Innenministeriums an den Folgen der gewaltsamen Auseinandersetzungen. Der 23-jährige Osama al-Aid war am Montag im südlichen Gazastreifen bei Kämpfen zwischen Hamas und Fatah schwer verletzt worden. Das berichtet die unabhängige palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“. Seit Sonntag sind bei direkten Auseinandersetzungen 13 Palästinenser getötet worden. Zwei weitere wurden von Maskierten erschossen.

Geheimdienstoffizier schwer verwundet

Einen weiteren Angriff gab es am Mittwochabend in Gaza. Männer mit Masken schossen auf einen Offizier des palästinensischen Geheimdienstes. Ijad Easwan erlitt ernsthafte Verletzungen. Laut einem Sprecher der Sicherheitstruppe des Innenministeriums war der Anlass allerdings ein Familienstreit. Seine Truppe habe nichts mit dem Vorfall zu tun. Der Geheimdienst wird der Fatah zugeordnet, während die Truppe von der Hamas kommandiert wird.

Drei Sicherheitsoffiziere verschwunden

Am Donnerstagmorgen berichteten außerdem mehrere Palästinenser, dass drei ranghohe Offiziere der Präventiven Sicherheitstruppe spurlos verschwunden seien. Wie Augenzeugen mitteilten, wurden sie zuletzt in einem Fahrzeug im nördlichen Gazastreifen gesehen. Aus Sicherheitskreisen hieß es, die Männer könnten nicht kontaktiert werden. Eine Untersuchung habe begonnen, bei der alle Möglichkeiten in Betracht gezogen würden.

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