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Palästinensische Kampagne für Ende des Bruderstreits

NABLUS (inn) - Im innerpalästinensischen Konflikt zwischen der Fatah-Partei von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und der radikal-islamischen Hamas ist keine Lösung in Sicht. Zuletzt scheiterten die Vermittlungsbemühungen Ägyptens. Jetzt haben sich ein palästinensischer Milliardär, ein hochrangiger Fatah-Führer und ein Priester zusammengeschlossen - mit einer Kampagne wollen sie die Einheit zurückbringen.

Alle drei Männer leben in Nablus im Westjordanland. Auf einer Pressekonferenz im Hauptquartier der Nachrichtenagentur „Ramattan“ brachten sie ihr Anliegen vor. Munib al-Masri, reichster Mann in den Palästinensergebieten, kündigte an, sich mit verschiedenen palästinensischen Führern in Ramallah, dem Gazastreifen und Syriens Hauptstadt Damaskus zu treffen. Dort wolle er sich um Versöhnung zwischen den zerstrittenen Gruppen bemühen. Er rief palästinensische Führer dazu auf, einen umfassenden nationalen Dialog ohne Vorbedingungen in Gang zu bringen. Dieser müsse das palästinensische Volk retten und den nationalen Interessen dienen, er dürfe keine Plattform für persönliche Angelegenheiten sein.

Zu den Initiatoren der Kampagne gehört auch der Fatah-Führer Hussam Chader, ein ehemaliges Mitglied des Palästinensischen Legislativrates. Er lebt im Flüchtlingslager Balata, welches zu Nablus gehört. Chader war erst im August aus einem israelischen Gefängnis entlassen worden, nachdem er fünf von sieben Jahren Haftstrafe wegen Unterstützung einer Terrorvereinigung abgesessen hatte. Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“ wird er sowohl seitens der Fatah als auch von der Hamas respektiert, vor allem für seinen Einsatz für die palästinensischen Flüchtlinge.

Der Palästinenser forderte bei der Pressekonferenz Israel zur Freilassung aller palästinensischen Häftlinge als „Geste des guten Willens“ auf. Die Streitigkeiten zwischen der Hamas und der Fatah ermöglichten es Israel, in Bezug auf palästinensische religiöse und kulturelle Stätten zu dominieren, so Chader.

Dritter im Bunde ist der melkitische Priester Jussef Sa´adeh. Auch er rief die rivalisierenden Gruppen zum Dialog auf. Es gebe viele palästinensische Probleme, die gelöst werden müssten, daher sei keine Zeit mit Streit zu verschwenden, sagte der Geistliche vor den Journalisten.

Die Gruppe wolle in den kommenden Wochen ihre Gespräche mit verschiedenen Palästinenservertretern aufnehmen, heißt es in dem Bericht weiter.

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