Palästinensische Kämpfe dauern an

GAZA (inn) – Hamas und Fatah haben ihre bewaffnete Auseinandersetzung am Dienstagmorgen fortgesetzt. Bei Zusammenstößen in Gaza wurden zehn Palästinenser verletzt, darunter fünf Schulkinder.

Die Kämpfe begannen nach einer Serie von Entführungen auf beiden Seiten. Vor dem Haus des Fatah-Führers Samir Mascharawi kam es zu einem Feuergefecht. Anlass war ein Versuch, die Entführten wieder freizubekommen. Das berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“.

Aufruf zur Selbstbeherrschung

Bereits am Montag waren bei einem Schusswechsel ein Hamas-Mitglied und zwei Fatah-Vertreter ums Leben gekommen. Anschließend riefen prominente Palästinenser zur Ruhe und Selbstbeherrschung auf. Premierminister Ismael Hanije (Hamas) äußerte sein Bedauern über die Eskalation. „Dies ist das Blut unserer Leute, und wir müssen es bewahren“, sagte er. Er werde sich mit allen treffen, auch mit Palästinenserführer Mahmud Abbas (Fatah), um eine schnelle Lösung zu finden.

Hanije forderte am Montagnachmittag Innenminister Said Siam auf, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, damit die Vorfälle ein Ende fänden. Dadurch werde die Lage entspannt und die nationale Einheit gewahrt.

Kritik kam auch vom stellvertretenden Parlamentssprecher Ahmad Bahar. Vor Journalisten rief er die Kämpfer auf, sich zu beruhigen und Selbstbeherrschung zu zeigen – auch wenn die Gefühle auf der Straße „überkochen“ sollten. Die einzige mögliche Sprache sei in diesem Fall die des Dialogs. Waffen sollten nur gegen den Feind angewandt werden.

Bahar und Hanije forderten alle Führer der Fraktionen auf, vehement einzuschreiten und den Kämpfen ein Ende zu setzen.

Das palästinensische Innenministerium setzte ein Komitee ein, das die Vorfälle untersuchen soll. Es werde „sein Möglichstes tun, um die Wahrheit aufzudecken“, sagte Ministeriumssprecher Chaled Abu Hilal. „Jeder hat das Recht, die Ergebnisse der Untersuchungen zu erfahren.“

Brandstiftung im Parlament?

Am Montag brach im Parlamentsgebäude in Ramallah ein Feuer aus. Dabei wurde niemand verletzt. Das Gebäude wurde evakuiert. Ob das Feuer durch eine technische Störung oder durch Brandstiftung ausgelöst wurde, ist noch unklar.

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