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Palästinensische Journalisten demonstrieren gegen Hamas

NABLUS (inn) - Palästinensische Journalisten haben am Sonntag in mehreren Städten gegen die Hamas-Sicherheitskräfte demonstriert. Am Samstag hatten Kollegen die Festnahme eines palästinensischen Mitarbeiters der Nachrichtenagentur AFP im Gazastreifen verhindert.

Die palästinensische Journalistenvereinigung teilte in einem Aufruf zu der Demonstration mit, sie wende sich gegen „alle Formen von Unterdrückung, die das Ziel haben, die Tatsachen vor Ort zu verbergen“. Alle Parteien, Behörden und nicht-staatlichen Organisationen wurden aufgefordert, ihre Solidarität mit Journalisten zu zeigen und die gesetzlosen Praktiken im Gazastreifen zu beenden. Dort hatte die Hamas im Juni nach gewaltsamen Kämpfen gegen den Koalitionspartner Fatah die Macht übernommen.

In Nablus nahmen zahlreiche Journalisten, Abgeordnete und Vertreter des palästinensischen Informationsministeriums teil. Die Demonstranten hielten Transparente, auf denen sie ein Ende der Angriffe gegen Medienvertreter im Gazastreifen forderten. In Reden wurden die Methoden der Sicherheitskräfte kritisiert. Das berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“.

Menschenkette verhindert Festnahme

Am Samstag hatten die Hamas-Sicherheitstruppen versucht, den AFP-Journalisten Sachir Abu Oan festzunehmen. Doch viele Medienvertreter bildeten eine Menschenkette um sein Haus und verhinderten so, dass ihr Kollege fortgebracht wurde.

Einen Tag zuvor hatten Hamas-Vertreter eine Gruppe Journalisten geschlagen, die über eine Kundgebung gegen die Herrschaft der islamischen Organisation berichten wollten. Laut der Tageszeitung „Ha´aretz“ übte der AFP-Mitarbeiter heftige Kritik an der Razzia.

Die Vertretung der ausländischen Journalisten in Israel und den Palästinensergebieten schrieb in einer offiziellen Erklärung: „Diese Art der gefährlichen Übergriffe auf Berufsjournalisten, die ihre Pflichten ausüben, ist inakzeptabel. Wir fordern die maßgeblichen Dienststellen in Gaza auf, das ordentliche Funktionieren der Pressefreiheit zu ermöglichen. Es kann keine Entschuldigung für einen wie auch immer gearteten Versuch geben, diese Freiheit einzuschränken.“

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