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Palästinensische Häftlinge sind frei

JERUSALEM / RAMALLAH / GAZA (inn) – Israel hat in der Nacht zum Mittwoch 26 Palästinenser aus der Haft entlassen. Während die Ex-Häftlinge im Westjordanland vom palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas persönlich empfangen wurden, hat die im Gazastreifen regierende Hamas der rivalisierenden Fatah-Patei eine offizielle Begrüßungsfeier verboten.

Zunächst wurden 15 Palästinenser an den Eres-Grenzübergang zum Gazastreifen gebracht. Später rollte ein zweiter Konvoi mit elf Palästinensern über den Beitunia-Checkpoint nach Ramallah ins Westjordanland.
Eine kleine Gruppe Angehöriger der von den Palästinensern ermordeten Israelis protestierte vor dem „Ajalon-Gefängnis“ in Ramle, von wo aus die Kleinbusse mit den Ex-Häftlingen starteten. Einige Israelis versuchten, die Straßen zu blockieren. Sie wurden jedoch von Sicherheitskräften zurückgehalten. Bei Beitunia wurden die israelischen Begleitfahrzeuge der Polizei von Palästinensern mit Steinen beworfen. Ansonsten verlief der Transport reibungslos.
Im Gazastreifen und im Westjordanland wurden die Freigelassenen von Tausenden jubelnden Palästinensern begrüßt. Eine offizielle Zeremonie der Fatah hatte die Hamas verboten. Erst in den kommenden Tagen soll es eine Willkommensfeier für die Palästinenser im Gazastreifen geben. Ein von Fatah-Mitgliedern in Chan Junis errichtetes Begrüßungszelt musste auf Anordnung der Hamas wieder abgebaut werden. Wie die Tageszeitung „Yediot Aharonot“ berichtet, hat die radikal-islamische Organisation zudem die Presse angewiesen, keine Poster im Zusammenhang mit den Haftentlassungen zu drucken.
In Ramallah wurden die Freigelassenen persönlich vom palästinensischen Präsidenten Abbas begrüßt. Er sagte in einer kurzen Ansprache: „Wir heißen unsere Brüder willkommen, welche die Dunkelheit des Gefängnisses verlassen haben und im Licht der Freiheit sind, und wir sagen ihnen, sie sind die ersten, aber es gibt weitere Brüder, die bald kommen werden.“ Anschließend legten die Ex-Gefangenen am Grab des 2004 verstorbenen Palästinenserführers Jasser Arafat einen Kranz nieder.
Das israelische Außenministerium erklärte zu den Haftentlassungen: „Die palästinensischen Gefangenen, die heute Nacht freigelassen wurden, sind keine politischen Gefangenen, sondern vielmehr Täter gewaltsamer und abscheulicher Verbrechen gegen Israelis.“
Als Geste des guten Willens will Israel insgesamt 104 palästinensische Häftlinge schrittweise freilassen. Das soll den Neustart der Friedensgespräche zwischen Israelis und Palästinensern erleichtern. Die 26 freigelassenen Palästinenser waren fast alle verurteilte Mörder. Die Angehörigen der Opfer hatten gegen die Haftentlassung geklagt. Das Oberste Gericht hatte die Klage am Dienstag jedoch zurückgewiesen mit dem Hinweis, dass es sich nicht in diese Entscheidung der Regierung einmischen werde (Israelnetz berichtete).

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