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Palästinensische Geheimdienstler durchsuchen Leichen-Labor

JERUSALEM (inn) – Vertreter der arabischen Al-Quds-Universität haben palästinensische Sicherheitskräfte am Mittwoch beschuldigt, eine Razzia in ihrem forensischen Labor durchgeführt zu haben. Dort werden unter anderem Leichen in Mordfällen obduziert.

Der amtierende Vorsitzende der Jerusalemer Universität, Hassan Dweik, sagte vor Journalisten, fünf palästinensische Geheimdienstbeamte hätten das Büro des Laborchefs durchsucht. Dabei hätten sie zwei Angestellte angegriffen. „Sie haben auch an Untersuchungen herumgepfuscht, die im Zusammenhang mit Mordermittlungen stehen – diese werden im Auftrag der palästinensischen Generalstaatsanwaltschaft durchgeführt.“

Nach Angaben von offiziellen Vertretern der Universität kam es zu Schlägereien zwischen den Geheimdienstlern in Zivil, Studenten und Angestellten. Hunderte Studenten versammelten sich, um das Labor zu verteidigen. Die fünf Geheimdienstangestellten wurden aus dem Gebäude eskortiert. Sie hatten keinerlei Dokumente beschlagnahmt. Offizielle Vertreter der Hochschule sagten, sie hätten nicht gewusst, was die Männer suchten.

Das palästinensische Justizministerium sagte laut der Zeitung „Ha´aretz“, der Vorfall werde untersucht. Es gebe bisher kein Anzeichen für ein Fehlverhalten. Chef-Unterhändler Saeb Erekat bezeichnete den Zwischenfall gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters als „sehr gefährlich und nicht akzeptabel“.

Verärgerte Studenten hängten Plakate an den Wänden der Universität auf. Auf einem hieß es, der Vorfall sei „ein Beweis für das Chaos im Sicherheitsbereich“.

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