Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ am Dienstag meldet, reichte Mohammed Fukara, der Anwalt der 79-köpfigen Al-Samoni-Familie, die Klage beim Bezirksgericht in Nazareth ein.
Laut der Anklage lebte die Familie in einem dreistöckigen Haus nördlich der ehemaligen israelischen Siedlung Netzarim. Am 4. Januar wurde das Gebäude von einer Granate getroffen. Dabei brannte die dritte Etage komplett aus. Sieben Familienangehörige wurden getötet, heißt es in der Klage. Die verbleibenden Familienmitglieder seien in eine Art Schutzraum gebracht worden, in dem sich insgesamt 97 Menschen aufgehalten hatten. Einen Tag nach der Ankunft dort sei die Notunterkunft von der israelischen Armee bombardiert worden. Bei diesem Beschuss seien weitere 22 Familienmitglieder getötet worden. Bei beiden Angriffen seien zudem 45 Mitglieder der Al-Samoni-Familie verletzt worden.
Die Soldaten hätten ohne Grund auf die Kläger geschossen und „unschuldige Menschen ermordet und verletzt, die einfach nur in ihrem Haus saßen“, schreibt Fukara in seiner Anklage. Er wirft Olmert, Barak und Aschkenasi „fahrlässigen Einsatz militärischer Macht und Mord an Unschuldigen“ vor.
Dem Bericht zufolge erwartet der Anwalt in den kommenden Wochen weitere Klagen palästinensischer Familien. Erst Anfang März hatte eine Familie aus Dschabalija im Gazastreifen die israelische Führung auf rund 34 Millionen Euro verklagt. Sie hatte während des israelischen Militäreinsatzes gegen die Hamas elf Kinder verloren.
In der Vergangenheit hatte Israel solche Klagen immer abgewiesen, mit der Begründung, dass der Schaden während Kriegszeiten entstanden war.