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Palästinensische Delegation in Paris eingetroffen

PARIS (inn) – Trotz der verbalen Attacken von Suha Arafat, der Ehefrau des PLO-Chefs Jasser, will die Delegation der Palästinensischen Autonomiebehörde Arafat am heutigen Dienstag am Krankenbett besuchen. Der palästinensische Premierminister Ahmed Qrea, PLO-Generalsekretär Mahmud Abbas und Außenminister Nabil Scha’ath sind am Montagabend in Paris eingetroffen.

Die palästinensischen Politiker wollen sich persönlich vom Gesundheitszustand Arafats überzeugen. Am Dienstag werden sie auch Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac treffen. Suha Arafat, die um 34 Jahre jünger als ihr Mann ist, hat das Recht, darüber zu entscheiden, wer Arafat besuchen darf und wer nicht. Außerdem kann sie die Ärzte bitten, die Lebenserhaltungssysteme an seinem Bett abzuschalten. Am Montagmorgen hatte sie in einem Telefoninterview die palästinensischen Vertreter beschuldigt, Arafat „lebendig begraben“ zu wollen.

Die Tageszeitung „Ha´aretz“ mutmaßt, dass es Suha auch darum geht, das Erbe für sich und ihre Tochter zu sichern. Es wird vermutet, dass Arafat mehrere Hundert Millionen US-Dollar auf verschiedenen Konten im Ausland deponiert hat. Die Informationen und Zugangsdaten kennt in vielen Fällen nur der Kranke selbst.

US-Außenminister Colin Powell lobte derweil am Montag das Verhalten der Palästinenser. Er sei optimistisch in Bezug auf den Übergang in eine neue palästinensische Führung. „Ich bin beeindruckt von der Art und Weise, wie die palästinensischen Führer in den Gebieten miteinander darüber sprechen, wie es weitergehen soll, ohne zu wissen, wie Arafats Schicksal aussieht“, sagte Powell auf einer Reise nach Mexiko-Stadt. Auch sehe er es als positiv an, dass Israel und die Palästinenser bisher auf Gewalt verzichtet hätten. „Ich hoffe, diese friedliche Gesinnung kann aufrecht erhalten werden“, fügte Powell hinzu.

Die Al-Aksa Märtyrerbrigaden der Fatah-Bewegung Arafats verurteilten laut „Jerusalem Post“ am Montag die Aussagen Suhas. Gegenüber dem Fernsehsender „Al-Arabija“ sagte ein Kommandeur der Gruppe, Suhas Kommentar sei „inakzeptabel für die Brigaden“, und sie sollte ihre Position überdenken.

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