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Palästinensische Angriffe dauern an – Luftwaffe reagiert

BE´ER SCHEVA / GAZA (inn) - Palästinenser im Gazastreifen haben ihre Angriffe auf südisraelische Ziele in der Nacht zum Mittwoch fortgesetzt. Die Armee feuerte Granaten auf die mutmaßlichen Abschussrampen ab. Unterdessen äußerte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu sein Bedauern über den Tod von vier Zivilisten am Dienstag.

Einem Bericht der Tageszeitung "Ha´aretz" zufolge schlugen am Mittwochmorgen zwei palästinensische Grad-Raketen in der Wüstenhauptstadt Be´er Scheva ein. Eine explodierte mitten in einem Wohngebiet. Mehrere Gebäude wurden beschädigt, darunter auch eine Synagoge. Ein Mann wurde durch Splitter leicht verletzt. Die zweite Rakete richtete keinen Sachschaden an. Mehrere Menschen erlitten durch die Angriffe einen Schock. Bürgermeister Rubik Danilovitsch entschied, den Unterricht in den Bildungseinrichtungen seiner Stadt am Mittwoch ausfallen zu lassen.

Eine weitere Grad-Rakete explodierte in der Küstenstadt Adschdod. Die Verantwortung übernahm der Islamische Dschihad.

Zudem feuerten Palästinenser am Dienstag und Mittwoch Granaten auf verschiedene Ziele ab. Bei israelischen Gegenschlägen kamen mindestens acht Menschen ums Leben. Unter den Toten waren nach palästinensischen Angaben auch vier Zivilisten im Alter von zwölf, 16, 17 und 58 Jahren. Eine israelische Granate hatte ein Wohnhaus getroffen, das 80 Meter von einer Abschussrampe entfernt war. Weitere unbewaffnete Palästinenser erlitten Verletzungen.

Israel kritisiert menschliche Schutzschilde

Aus der israelischen Luftwaffe hieß es dazu: "Am Dienstagnachmittag wurden Granaten vom nördlichen Gazastreifen auf die Region Scha´ar HaNegev in Südisrael abgeschossen. Als Reaktion feuerten die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte Granaten auf die Abschussstelle in Gaza ab. Offenbar sind Palästinenser, die an dem ursprünglichen Beschuss nicht beteiligt waren, durch diese Granaten getroffen worden. Die israelische Armee bedauert den Schaden, der diesen unbeteiligten Palästinensern entstanden ist. Doch die Armee will betonen, dass die Terror-Organisation Hamas beschlossen hat, Granaten von innerhalb der Zivilbevölkerung abzufeuern und sie als menschliche Schutzschilde zu benutzen."

Regierungschef Netanjahu bekundete sein Bedauern darüber, dass unschuldige Zivilisten im Gazastreifen durch israelischen Beschuss unabsichtlich getroffen worden seien. Die Angriffe seien die Antwort auf das Feuer der Hamas gegen israelische Zivilisten. "Es ist bedauerlich, dass die Hamas weiterhin Dutzende Raketen auf israelische Zivilisten herabregnen lässt, wobei sie sogar Zivilisten als menschliche Schutzschilde einsetzt", wurde der Premier in einer Mitteilung des Außenministeriums zitiert. "Während der Staat Israel nicht die Absicht hat, eine Verschlimmerung der Lage herbeizuführen, wird die israelische Armee weiter entschieden vorgehen, um israelische Bürger zu verteidigen."

Generalstabschef Benny Gantz betonte: "Israel hat kein Interesse an einer Eskalation, aber es hat auch nicht die Absicht, sein Recht auf Selbstverteidigung aufzugeben."

Der Hamas-Sprecher Ismail Radwan drohte Vergeltung an: "Das brutale Verbrechen von heute wird nicht ohne eine Antwort durch den Widerstand vorübergehen. Israel betreibt eine Eskalation gegen unser Volk, und die ganze Welt sollte ihre Verantwortung zeigen, um diese Eskalation aufzuhalten."

Westerwelle verteidigt Israel

Die Bundesregierung verteidigte am Dienstag die israelischen Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen vom Montag, bei denen etwa 17 Palästinenser verletzt worden waren. Israel habe das Recht, seine Bürger vor Terrorakten zu schützen, sagte Außenminister Guido Westerwelle (FDP) laut der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. Er verurteilte den Raketenbeschuss Israels und appellierte an die Hamas, derartige Gewaltakte unverzüglich zu unterbinden. "Eine neue Spirale der Gewalt muss jetzt unbedingt verhindert werden."

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