RAMALLAH (inn) – Die Unterstützung für Selbstmordanschläge gegen Israelis ist in der palästinensischen Bevölkerung deutlich zurückgegangen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage, deren Ergebnisse am Montag veröffentlicht wurden.
Dabei bekundeten 29 Prozent der Teilnehmer ihre Unterstützung für das Selbstmordattentat in Tel Aviv vom 25. Februar. 67 Prozent waren dagegen. Bei einer früheren Umfrage hatten 77 Prozent der Teilnehmer den doppelten Selbstmordanschlag auf zwei Busse in Be´er Scheva vom August 2004 gutgeheißen. Für das Attentat im „Maxim“-Restaurant in Haifa vom Oktober 2003 gab es seinerzeit 65 Prozent Zustimmung.
Dass die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) Schritte gegen die Verantwortlichen des Tel Aviver Anschlags einleiten sollte, meinen 40 Prozent der Befragten. 57 Prozent lehnen dies ab.
Mit der Arbeit des PA-Vorsitzenden Mahmud Abbas sind 75 Prozent der Teilnehmer zufrieden. Von ihnen sprachen sich 70 Prozent für die Entlassung von ranghohen Vertretern der palästinensischen Sicherheitskräfte aus. 62 Prozent sind der Ansicht, dass Abbas ernsthaft gegen die Korruption in der PA vorgehen will.
Weniger Zufriedenheit bewirkt hingegen die Arbeit der Autonomiebehörde. Sie stößt nur bei 45 Prozent der befragten Palästinenser auf Zustimmung. Dabei sprachen sich 36 Prozent für Abbas‘ Fatah-Bewegung aus. Im Dezember waren es noch 40 Prozent gewesen. Die radikal-islamische Hamas unterstützen 25 Prozent im Vergleich zu 18 Prozent vor drei Monaten. Bei den nächsten Kommunalwahlen wird es voraussichtlich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Gruppierungen geben. Für die Parlamentswahlen im Juli wird mit einem Sieg der Fatah gerechnet.
Insgesamt waren 1.319 Palästinenser befragt worden. Die Fehlerquote lag bei 3 Prozent.