RAMALLAH (inn) – Das palästinensische Parlament hat am Montag den ehemaligen Landwirtschaftsminister Rafik Natche zum neuen Präsidenten gewählt. Dieses Amt hatte bisher der palästinensische Premierminister Ahmed Qrea inne.
Natche gilt als „Hardliner“. Er war von PLO-Chef Jasser Arafats Fatah-Partei für dieses Amt vorgeschlagen worden und erhielt 53 der 70 Stimmen.
Nach seiner Wahl versicherte der 69jährige, die Palästinenser würden die Bemühungen für einen Frieden fortsetzen. Allerdings wolle das palästinensische Volk „keinen Frieden um jeden Preis, sondern einen Frieden, der auch die Ziele des Volkes realisiert“. Sollten die Bemühungen scheitern, werden die Palästinenser „den Weg des Kampfes fortsetzen“, so Natche.
Unterdessen haben sich Qrea und Arafat am Montag in Ramallah getroffen, um über die Bildung der neuen Regierung zu sprechen. Die derzeitige Notstandsregierung soll am 4. November aufgehoben werden. Bis Dienstagmitternacht soll das Kabinett stehen.
Natche wurde 1934 in Hebron geboren. Er studierte Politikwissenschaft in Moskau und Kairo. 1980 wurde er Mitglied des Fatah-Zentralkomitees und vertrat die Palästinenser in Saudi-Arabien. 1982 wurde er in den Palästinensischen Legislativrat gewählt und hat dort den Distrikt Hebron vertreten. 1998 wurde er Arbeitsminister und im Jahr 2002 Landwirtschaftsminister.
Natche ist Autor mehrerer Bücher über die „Geschichte Palästinas“ und das „Islamische Jerusalem“. Er ist verheiratet und hat vier Kinder.