RAMALLAH (inn) – Bewaffnete Palästinenser haben am Montag den Regierungssitz von Premier Ismail Hanije in Ramallah gestürmt. Sie verwüsteten Teile des Gebäudes und steckten einen Trakt in Brand.
Hanije hielt sich zu diesem Zeitpunkt nicht in dem Gebäude auf. In Dschenin legten Palästinenser am Rathaus Feuer. Bewaffnete schossen zudem in Nablus auf Abgeordnete, die wie der Premier der radikal-islamischen Hamas angehören. Dies berichtet die unabhängige palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“.
Zuvor waren bei innerpalästinensischen Kämpfen im Gazastreifen zwei Menschen ums Leben gekommen. Anschließend entführte die Fatah ein Hamas-Mitglied, während die Hamas einen Fatah-Vertreter verschleppte. Nach Verhandlungen wurden die beiden Palästinenser wieder freigelassen. Bei dem Hamas-Mitglied handelt es sich um Salah Rantisi, einen Bruder des Terrorführers Abdul Asis Rantisi, der 2004 von Israel getötet worden war.
Infolge der neuerlichen Auseinandersetzungen forderte Palästinenserchef Mahmud Abbas die Sicherheitskräfte zu erhöhter Alarmbereitschaft auf.
Protest: Minister tritt zurück
Der palästinensische Tourismusminister Dschudah Murkos erklärte unterdessen seinen Rücktritt. Als Grund nannte er die Verschlechterung der Sicherheitslage im Gazastreifen und im Westjordanland. Gleichzeitig nahm laut „Ma´an“ die Zahl der bewaffneten Palästinenser auf den Straßen der Autonomiestadt Bethlehem sichtbar zu. Dennoch erklärte der Gouverneur, Bethlehem sei eine Stadt des Friedens und der Sicherheit.