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Palästinenser trauern um Saddam Hussein

RAMALLAH (inn) – Hunderte Palästinenser haben um den hingerichteten irakischen Ex-Diktator Saddam Hussein getrauert. Sie errichteten Trauerzelte, in der Autonomiestadt Dschenin wurde eine Scheinbeerdigung abgehalten.

Im Westjordanland und im Gazastreifen wurde Hussein als ein „großzügiger Gönner“ gefeiert, der „furchtlos für die palästinensische Sache“ kämpfte, heißt es in der Tageszeitung „Jediot Aharonot“. In der Autonomiestadt Dschenin, in Bethlehem und in anderen palästinensischen Ortschaften fanden Kundgebungen für Hussein statt. Die Teilnehmer sangen unter anderem „Tod Bush“ und „Tod al-Maliki“, dem irakischen Premierminster. In Bethlehem errichteten die Trauernden ein „Haus des Beileides“, in dem Menschen zum Trauern zusammenkommen konnten. Die Organisatoren hängten irakische Flaggen und Bilder des Ex-Diktators auf. Zudem spielten sie irakische revolutionäre Lieder.

Die Palästinenser betrachten den Tod Husseins als „große Tragödie“. Sie vergötterten ihn und lobten seine Bereitschaft, sich gegen Amerika und Israel zu erheben, heißt es in „Jediot Aharonot“ weiter. „Er wünschte der palästinensischen Bevölkerung, einen Staat zu haben, eine Regierung und, vereint zu sein. Aber Gott unterstützt uns, und wir beten zu Gott, dass er jene bestraft, die dies taten“, sagte ein 72-jähriger Palästinenser aus dem südlichen Westjordanland zum Tode Husseins. Ein anderer Palästinenser meinte: „Er war ein großer Mann. Er war der Beschützer des palästinensischen Volkes.“

Der frühere irakische Machthaber wurde am Samstagmorgen bei Tagesanbruch gehängt. Er war wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum Tode verurteilt worden. Nach seiner Hinrichtung wurde er in seinem Heimatort Awja bei Tikrit, im Norden des Iraks, beigesetzt. In Awja, etwa 130 Kilometer von Bagdad entfernt, sind auch die beiden Söhne Husseins, Udai und Kusai, beerdigt. Sie waren im Juli 2003 von der US-Armee in Mossul getötet worden.

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