RAMALLAH (inn) – Mehr als 200 militante Palästinenser haben sich bereit erklärt, ihre Waffen abzugeben, wenn sie dafür eine Arbeitsstelle bekommen. Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) versucht derzeit, tausend Militante dazu zu bewegen, eine entsprechende Erklärung zu unterschreiben.
Die Militanten, die ihre Waffen abgäben, könnten den Sicherheitskräften beitreten oder Stellen in der Verwaltung bekleiden, teilte ein Palästinenservertreter am Dienstag mit. Die Palästinenser unterzeichneten das Versprechen, „nichts zu unternehmen, was die Sicherheit oder das Gesetz gefährdet, oder was den Abkommen zuwiderläuft, die zwischen der Autonomiebehörde und irgendeinem Staat erreicht wurden.“
Mehr als 80 von der Polizei gesuchte Männer hätten bereits eine Arbeit bei den Sicherheitsdiensten im Westjordanland begonnen, sagte Abdel-Fattah Hamajeeh, ehemaliges palästinensisches Kabinettsmitglied. Allerdings müssten sie noch ihre eigenen Waffen aus den Zeiten ihres Kampfes abgeben. „Das ist erst der Anfang“, so Hamajel gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. „Am Ende dieses Prozesses werden die einzigen Waffen im Land die der PA sein.“
Etwa die Hälfte der Männer in dem Programm stehen auf der Liste gesuchter Personen in Israel. Manche von ihnen haben Angriffe durchgeführt, bei denen auch Menschen ums Leben kamen. Israel hat versprochen, sie nicht weiter zu verfolgen, wenn sie ihre Waffen abgegeben haben.
Bisher glückte das Programm hauptsächlich unter Anhängern der Fatah-Partei im Westjordanland. Die Terror-Gruppen Hamas, Islamischer Dschihad und andere, die sich der Zerstörung Israels verschrieben haben, lehnten eine Entwaffnung hingegen grundsätzlich ab. Manche wollen zuerst einen vollständigen Rückzug Israels aus den Palästinensergebieten oder die Gründung eines palästinensischen Staates abwarten.
Auch Sakaria Subeidi, ein Führer des bewaffneten Armes der Fatah, der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden, erklärte, er werde niemals einer Entwaffnung zustimmen: „Seine Waffe abzugeben ist wie seine Ehre abzugeben.“