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Palästinenser stürmen Gusch Katif – Jugendlicher getötet

GAZA (inn) – Hunderte palästinensische Jugendliche haben am Dienstagnachmittag die ehemalige jüdische Siedlung Neveh Dekalim im Gazastreifen gestürmt. Bei Zusammenstößen mit der israelischen Armee kam ein palästinensischer Jugendlicher ums Leben.

Mehrere Hundert palästinensische Kinder und Jugendliche hatten sich an der Tufah-Kontrollstelle an der Grenze zum ehemaligen jüdischen Siedlungsblock Gusch Katif versammelt, der Mitte August zwangsevakuiert worden war. Seit einigen Tagen versammeln sich zahlreiche Jugendliche aus dem nahegelegenen Chan Junis am Gusch Katif, um die ersten Palästinenser zu sein, die die geräumten Siedlungen betreten.

Etwa 200 Jugendliche rissen den Zaun nieder und betraten trotz Warnungen der israelischen Soldaten das militärische Sperrgebiet. Viele schwenkten die grüne Fahne der Hamas und stellten palästinensische Fahnen in der Siedlung auf, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.

Die Auseinandersetzungen dauerten etwa zwei Stunden an. Da sich auch Dutzende israelische Zivilisten in dem Gebiet befanden, welche die Hinterlassenschaften der Siedler wegräumen, musste die Armee auch sie vor den Randalierern schützen. Die Jugendlichen warfen Steine und Müll, einige kletterten auf einen israelischen Panzer.

Schließlich setzte die Armee Scharfschützen ein, worauf die jugendlichen Randalierer zurückwichen. Dabei wurde Nimr Saduni getroffen, ein nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP 17-jähriger Palästinenser; die „Ha´aretz“ berichtet, er sei 24 Jahre alt gewesen. Zudem wurden drei seiner Begleiter leicht verletzt.

Israel verurteilte die Ansammlung von palästinensischen Jugendlichen im Sperrgebiet und erinnerte die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) am Dienstagabend an ihr Versprechen, Unruhen und Demonstrationen im Gazastreifen zu verhindern, solange die israelischen Einsatzkräfte noch dort sind. Eventuell verschiebe sich dadurch das Datum, an dem die Sicherheitskräfte abziehen. Während bisher der 15. September für den Abzug genannt worden war, könne er nun wahrscheinlich erst am 18. September stattfinden.

Kassam-Raketen und Granaten auf Israelis

Am Dienstagabend feuerten Palästinenser zwei Kassam-Raketen aus dem Gazastreifen auf ein Feld im Negev. Sie explodierten, richteten jedoch keinen größeren Schaden an.

Unabhängig von diesen Vorfällen wurde am Abend ein israelischer Zivilist an der Philadelphi-Route leicht verletzt. Palästinenser hatten Granaten über eine Sicherheitsmauer geworfen, welche die israelische Armee errichtet hatte, um die Soldaten zu schützen, die sich entlang der Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreifen bewegen. Granatsplitter trafen einen Israeli, als er nahe der Stadt Rafah Geräte abtransportierte.

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