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Palästinenser streiten um Arafat-Nachfolge – Barghuti will kandidieren

RAMALLAH (inn) – Innerhalb der Palästinenserführung ist es zu einem offenen Machtkampf um die Nachfolge von Jasser Arafat gekommen. Am Donnerstagabend bestätigte die Fatah-Partei endgültig die Kandidatur des amtierenden PLO-Chefs Mahmud Abbas für die Wahl zum Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) – und Marwan Barghuti kündigte ebenfalls seine Kandidatur an.

Der Terrorist und „Anführer der Intifada“ Barghuti befindet sich derzeit in Haft. Einer seiner Vertrauten, der Vorsitzende einer palästinensischen „Kampagne zur Befreiung Marwan Barghutis“, sagte am Donnerstagabend der Tageszeitung „Jerusalem Post“, die offizielle Ankündigung der Kandidatur des Inhaftierten werde in den kommenden 24 Stunden veröffentlicht. „Er hat sich aber bereits entschieden, zu kandidieren“, so Sead Nimber, der die Kampagne leitet. Seine Kandidatur habe Barghuti durch eine schriftliche Mitteilung an die Fatah-Partei übermittelt.

Zur gleichen Zeit bestätigte das entscheidende Gremium der Fatah-Partei die ofizielle Kandidatur von Mahmud Abbas für die Wahl zum PA-Vorsitzenden, die am 9. Januar kommenden Jahres stattfinden soll. Ein PA-Sprecher ließ bereits verlauten, dass „Abbas der einzige Kandidat der Fatah“ sei.

Der 45-jährige Barghuti ist einer von insgesamt 16 weiteren Palästinensern, die sich um die Nachfolge Arafats bewerben, darunter der Anwalt und Christ Ghassan Barham aus Dschenin, ein palästinensischer Journalist, Menschenrechtler oder auch Universitätsprofessor.

Die ersten und letzten Wahlen zum Vorsitzenden der PA fanden im Jahr 1996 statt. Arafat erhielt dabei 88 Prozent der Stimmen. Als einzige Gegenkandidatin trat damals die Palästinenserin Samiha Chalil an.

Eine derartige Wahl will die PA-Führung im Januar 2005 vermeiden. Die PA-Wahl solle den „Beginn einer neuen Ära“ markieren, die auf Pluralismus und Demokratie fuße, heißt es in Kreisen der Autonomiebehörde.

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