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Palästinenser stirbt bei internem Streit – UN-Fahrzeug entführt

GAZA (inn) – Bei internen Kämpfen ist am Donnerstag im Gazastreifen ein Palästinenser ums Leben gekommen. Der 40-Jährige sympathisierte mit der radikal-islamischen Hamas, seine Familie hält sich hingegen an die Fatah.

Bei dem Toten handelt es sich um Samir Hilles. Seine Angehörigen hatten das Fahrzeug einer Hamas-Miliz blockiert. Sie zwangen die sechs Insassen zum Aussteigen und zündeten den Wagen an. Daraufhin versuchte Hilles, zwischen den beiden Parteien zu vermitteln. Dies berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.

Als Verstärkung von der Hamas eintraf, kam es zu einem Schusswechsel. Hilles wurde tödlich getroffen, hieß es aus der Terrorgruppe. „Leider schaffen Elemente, die daran interessiert sind, eine explosive Atmosphäre zu schaffen, von neuem interne Spannungen“, sagte ein Hamas-Vertreter. „Was gestern geschehen ist, kann nicht gerechtfertigt werden. Wir rufen unsere Brüder in der Fatah auf, ihr Möglichstes zu tun, um die Ruhe wiederherzustellen und diese angespannte Atmosphäre zu beenden.“ Am Mittwoch hatten Hamas-Anhänger ein Fatah-Mitglied erschossen.

Der neue palästinensische Innenminister Hani Kawasme traf sich am Donnerstag in Gaza mit Sicherheitskommandeuren aus dem Gazastreifen und dem Westjordanland. Sie wollen einen Plan erstellen, um das anhaltende Chaos zu beenden, teilte ein Polizeisprecher mit. Am Samstag hatten Hamas und Fatah mit anderen Fraktionen eine gemeinsame Regierung gebildet, um den internen Auseinandersetzungen ein Ende zu machen.

UN-Fahrzeug entführt

Am Donnerstagmorgen entführten vier maskierte Palästinenser in Gaza ein Fahrzeug der UN-Organisation für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA). Sie stoppten es mit ihrem eigenen Wagen und zwangen den Fahrer zum Aussteigen. Außer ihm befand sich niemand in dem deutlich gekennzeichneten UN-Fahrzeug. Der Fahrer blieb unverletzt, sagte UNRWA-Sprecher Adnan Abu Hasna.

Erst am Freitag hatten Palästinenser das Feuer auf einen Wagen eröffnet, in dem der UNRWA-Leiter in Gaza, John Ging, unterwegs war. Bei dem Attentat wurde jedoch niemand verletzt. Die Organisation hat etwa 11.000 Mitarbeiter im Gazastreifen.

Professor vorübergehend verschleppt

Ebenfalls am Donnerstag kam ein verschleppter palästinensischer Professor wieder frei. Hamad al-Susi war am Mittwoch entführt worden, als er nach dem Abendgebet aus einer Moschee in Gaza kam. Keine Gruppierung bekannte sich zu der Tat. Doch Hamas-Vertreter machten die Fatah dafür verantwortlich.

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