Suche
Close this search box.

Palästinenser pflanzen Setzlinge in ehemaliger Siedlung

NABLUS (inn) – Erstmals seit 35 Jahren haben Palästinenser auf dem Gebiet der ehemaligen Siedlung Homesch Land bebaut. Die jüdische Ortschaft im Westjordanland war 2005 geräumt worden. Nun hat das Oberste Gericht eine Anordnung aufgehoben, die Palästinensern den Zutritt untersagte.
Homesch im April 2005: Nun bebauen Palästinenser das Land

Am Donnerstagmorgen kamen Dutzende Bewohner der palästinensischen Ortschaft Burka, südlich von Nablus, ins ehemalige Homesch. Die im Rahmen des Gaza-Rückzuges vor acht Jahren zerstörte Siedlung befand sich nordwestlich von Nablus. Sie schwenkten Fahnen der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO).
Der Ortschaftsratsvorsitzende von Burka, Dschihad Salam, sagte der israelischen Tageszeitung „Yediot Aharonot“, die Bewohner seien mit Traktoren gekommen. Sie hätten Setzlinge gepflanzt. Der Gouverneur von Nablus, Dschibrin al-Bakri, habe sie begleitet. „Das ist ein historischer Tag für uns, an dem wir auf das Land zurückkehren, zu dem man uns 35 Jahre lang den Zutritt verwehrt hat“, fügte Salam hinzu. „Alle hier waren glücklich. Weil das Gebiet als Zone C definiert ist, haben wir keine Möglichkeit, dort Häuser zu bauen.“ Die Zone C umfasst den Bereich im Westjordanland, der vom israelischen Militär kontrolliert wird.
Im Jahr 1978 war verfügt worden, dass die Armee das Land beschlagnahmt. Kurz darauf wurde Homesch errichtet. 2002 untersagte eine weitere Order Palästinensern den Zutritt. Sie blieb auch nach dem Rückzug in Kraft. Vor drei Jahren klagte die israelische Organisation „Jesch Din“ beim Obersten Gerichtshof gegen die Beschlagnahme. Dieses hob die Anordnung auf. Im vergangenen Juni gab der Staat dem statt. Vor zwei Wochen wurde auch das Zutrittsverbot aufgehoben, weil es kein Gebiet mit einer jüdischen Ansiedlung mehr sei.
Salam sagte, er befürchte zwar eine Rückkehr der Siedler. Aber er werde keine Wachen aufstellen. „Die Armee muss verhindern, dass Siedler an den Ort kommen. Wir hoffen, dass es auch so sein wird.“

„Antisemitische Transparente in Homesch“

Einem Bericht des Nachrichtenportals „Arutz Scheva“ zufolge schwenkten die Palästinenser offenbar auch antisemitische Bilder. Der frühere Vorsitzende des Jescha-Siedlerrates, Danny Dajan, veröffentlichte ein Foto mit einem Transparent. Darauf ist ein religiöser Jude dargestellt, der durchbohrt wird. Die Araber übermalten auch eine Menorah, die auf dem örtlichen Wasserturm abgebildet war – dem Markenzeichen der Siedlung. Laut „Arutz Scheva“ wurde sie durch durch PLO-Bilder und arabische Slogans ersetzt.
Zu dem getwitterten Bild schrieb Dajan: „So feiert unser Partner den Eintritt in die Stadt Homesch.“ Er ergänzte: „Die unmoralische Entscheidung, es Arabern zu erlauben, das Land von Homesch zu übernehmen, enthüllt sich jetzt in seiner vollen Kraft: Jedes jüdische Symbol wird entweiht, antisemitische Bilder werden hochgehalten. Es ist nicht zu spät, den Fehler zu korrigieren und das Gesindel hinauszuwerfen.“ Das Foto ist hier zu sehen: https://twitter.com/dandayan/status/385691661697048576/photo/1.
Israelische Aktivisten hatten vor einiger Zeit die Gruppe „Homesch zuerst“ gegründet. Sie hat das Ziel, alle 2005 zerstörten Städte im Gazastreifen und im Westjordanland irgendwann wieder zu besiedeln. Mehrere Male wurden die Siedler durch die Grenzpolizei vertrieben und kehrten nach Homesch zurück. Nun mussten sie den Ort verlassen, wo sich die Siedlung bis vor acht Jahren befand.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen