RAFAH (inn) – Der palästinensische Sicherheitsdienst hat am Sonntag die Anschuldigungen zurückgenommen, daß israelische Soldaten am vergangenen Mittwoch im Gazastreifen einen neunjährigen Jungen erschossen hätten. Untersuchungen hätten vielmehr ergeben, daß das Kind von seinem Bruder getötet worden war.
Palästinenser hatten am Mittwoch angegeben, Soldaten hätten den Jungen erschossen, als sie das Feuer auf Ziele in der Ortschaft Rafah an der Grenze zu Ägypten eröffneten. Nach den Vorwürfen hatte die Armee eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet. Ein Armeesprecher hatte jedoch bereits im Vorfeld mitgeteilt, daß Soldaten zu dem angegebenen Zeitpunkt keine Schüsse in der Gegend abgegeben hätten.
Auch der palästinensische Sicherheitsdienst untersuchte den Fall. Dabei kam heraus, daß der Neunjährige von seinem Bruder getötet worden war. Der Vater der beiden Kinder hatte daraufhin die israelische Armee des Mordes beschuldigt, um seinen Sohn zu schützen.
Zudem habe er Gelder kassieren wollen, die von der radikal-islamischen Hamas an Familien gezahlt werden, deren Angehörige durch israelische Soldaten getötet worden waren.
Wie israelische Sicherheitsbeamte der Tageszeitung „Jerusalem Post“ mitteilten, sei es das erste Mal, daß die Palästinenser in einer offiziellen Stellungnahme eine unwahre Anschuldigung zurücknahmen.