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Palästinenser investieren ihr Geld am liebsten in Israel

ABU DIS (inn) - Palästinensische Investoren stecken doppelt so viel Geld in israelische wie in palästinensische Projekte. Wären die Gelder stattdessen in den Palästinensischen Autonomiegebieten geblieben, hätten mehr als 200.000 Arbeitsplätze geschaffen werden können.

Die überraschenden Zahlen sind das Ergebnis der Masterarbeit von Issa Smeirat, einem Studenten der Al-Quds-Universität in Abu Dis. Demnach haben private Investoren aus den Palästinensergebieten im Jahr 2010 mindestens 2,5 Milliarden Dollar in israelische Projekte investiert, Vorhaben im Westjordanland wurden nur mit 1,5 Milliarden Dollar gefördert. Eine andere Hochrechnung beziffert die Investitionen in Israel sogar mit bis zu 5,8 Milliarden Dollar. Wäre dieses Geld statt in Israel in den Palästinensischen Autonomiegebieten investiert worden, wären etwa 213.000 neue Arbeitsplätze entstanden. Etwa 16.000 palästinensische Geschäftsleute aus dem Westjordanland haben Firmen in Israel und israelischen Siedlungen gegründet und zahlen somit Steuern an den Staat Israel.

Die meisten dieser Geschäftsleute sind über 40 Jahre alt, sprechen Hebräisch und kennen die israelische Gesellschaft, weil sie in Israel gelebt und gearbeitet haben – meist in der Branche, in der sie später selbst ein Unternehmen gründeten.

Wie die Zeitung "Ha´aretz" berichtet, ist Smeirat der erste, der sich mit diesen Zahlen genauer befasst hat. Gegenüber der Zeitung sagte er, dass das palästinensische Wirtschaftsministerium während seiner Recherchen auf ihn zugekommen sei. Das Ministerium, das einst zum Boykott israelischer Waren aufgerufen hatte, wollte hervorheben, dass das Wirtschaftsabkommen von Paris zwischen Israel und den Palästinensern solche Investitionen nicht verbietet. Verschiedene palästinensische Politiker zeigten sich dem Zeitungsbericht zufolge "schockiert" über das Ergebnis der Forschungsarbeit. Um die befragten Investoren zu schützen, veröffentlichte Smeirat in seiner Arbeit keine Namen.

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