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Palästinenser findet 120 israelische Personalausweise

JERUSALEM (inn) – Ein palästinensischer Obdachloser hat 120 israelische Personalausweise in der Nähe eines Büros des Innenministeriums in Jerusalem gefunden. Der Mann brachte sie zur Polizei, die den Fall nun untersucht. Die Sache ist besonders brisant, da mit dem Start einer Biometrie-Datenbank die Debatte um fälschungssichere elektronische Dokumente neu entbrannt ist.
120 von diesen Personalausweisen fand ein Palästinenser in einem Müllcontainer.

Der 41-jährige Mann machte den Fund um Mitternacht am Mittwoch, als er in einem Müllcontainer vor dem Jerusalemer Büro des Innenministeriums nach leeren Pfandflaschen suchte. Er bat anschließend einen israelischen Freund um Rat, was zu tun sei. Der empfahl ihm, mit den Ausweisen zur Polizei zu gehen, was der Palästinenser am Donnerstag schließlich tat. Die Polizei und das Innenministerium nahmen sich des Falls an, berichtet die Tageszeitung „Ha‘aretz“.
Israelische Personalausweise haben großen Wert auf dem Schwarzmarkt. Auch die leere blaue Plastikhülle bringt dort viel Geld, weil nur israelische Staatsbürger einen Ausweis in dieser Farbe besitzen. Neben Kriminellen seien besonders Terroristen an ihnen interessiert. Im vorliegenden Fall waren außerdem fast alle Dokumente komplett und beinhalteten neben der Hülle Foto, Name, Adresse und Identifikationsnummer des Vorbesitzers, schreibt „Ha‘aretz“.
Der Vorfall ereignete sich nur einige Tage, nachdem das Innenministerium ein Pilotprojekt zur umstrittenen Biometrie-Datenbank gestartet hat. Auf dieser sollen die biometrischen Informationen aller Israelis für die Nutzung in elektronischen Dokumenten gespeichert werden. Auf einer sogenannten „Smartcard“, einem elektronischen Ausweis, sind neben persönlichen Informationen auch zwei Fingerabdrücke und Fotos enthalten. Kritiker sehen die Privatsphäre der Bürger missachtet. Befürworter der Datenbank betonen vor allem die Fälschungssicherheit der „Smartcards“, im Gegensatz zu herkömmlichen Ausweisen. (Israelnetz berichtete).

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