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Palästinenser: „Fatah hat Israel niemals anerkannt“

RAMALLAH (inn) - Die Fatah-Partei hat Israels Recht auf Existenz weder anerkannt, noch hat sie jemals andere Gruppen darum gebeten, das zu tun. Das sagte Rafik Natscheh, ein Mitglied des Fatah-Zentralkomitees, am Mittwoch in einem Interview mit der in London erscheinenden arabischen Tageszeitung "Al-Quds al-Arabi".

Laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ reagierte Natscheh mit den Äußerungen auf Meldungen, nach denen die Fatah die Hamas aufgefordert habe, Israel anzuerkennen. Dies sei eine Bedingung für die Bildung einer Einheitsregierung.

„Alle diese Berichte über eine Anerkennung Israels sind falsch. Das ist alles Medien-Unsinn. Wir bitten andere Parteien nicht, Israel anzuerkennen, weil wir in der Fatah niemals Israel anerkannt haben“, so Natscheh. Der Palästinenser ist ein enger Vertrauter von Präsident Mahmud Abbas und diente unter anderem als Landwirtschaftsminister in der palästinensischen Regierung.

Erst im März hatte Fatah-Führer Mohammed Dahlan Ähnliches gesagt. Gegenüber dem Fernsehsender der Palästinensischen Autonomiebehörde hatte er betont: „Die Hamas muss Israel nicht anerkennen, weil auch die Fatah Israel nicht anerkennt“. Auch Abbas hatte im Oktober 2006 gegenüber dem Fernsehsender „Al-Arabija“ gesagt, nur die palästinensische Regierung müsse Israel anerkennen, um selbst von der internationalen Staatengemeinschaft anerkannt zu werden.

Fatah will an bewaffnetem Kampf festhalten

Natscheh wies in dem Interview darauf hin, dass weder die Fatah noch die Palästinenser jemals auf den bewaffneten Kampf verzichten würden, „egal wie lange die Besatzung dauert“. Die Fatah werde auf ihrer bevorstehenden Konferenz ihr Festhalten an „allen Formen“ des bewaffneten Kampfes gegen Israel erneuern.

Erstmals seit mehr als zwei Jahrzehnten hat die Fatah wieder eine Generalversammlung geplant. Sie soll am 4. August in Bethlehem stattfinden. Mehr als 1.500 Mitglieder sollen daran teilnehmen. Bislang ist unklar, ob die Hamas die im Gazastreifen lebenden Fatah-Mitglieder ausreisen lässt. Ohne diese soll die Konferenz nicht stattfinden. In den eigenen Reihen stößt die Generalversammlung teilweise auf Widerstand. Viele Fatah-Mitglieder aus arabischen Staaten kritisieren, dass die Veranstaltung in Bethlehem unter „israelischer Besatzung“ stattfindet.

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