JERUSALEM (inn) – Mindestens 19 zumeist junge Israelis sind am Dienstagmorgen von einem Palästinenser in Jerusalem ermordet worden. Der Terrorist sprengte sich in einem Bus in der Hauptstadt in die Luft – mehr als 50 Menschen wurden teils schwer verletzt in Krankenhäuser eingeliefert.
Der Anschlag ereignete sich gegen 8:00 Uhr Ortszeit im Berufsverkehr an einer Ampel an der Pat-Kreuzung in der Nähe des Einkaufzentrums (Kenyon) und des Teddy-Kollek-Stadions – direkt neben dem arabischen Dorf Beit Safafa, das zum Gebiet der Hauptstadt zählt.
Der Bus der Linie 32 A war vom südlichen Stadtteil Gilo zum Zentralen Busbahnhof in der Jaffastraße unterwegs. Die Bombenexplosion riß das Dach und die Seitenteile des Busses heraus.
Die Verletzten wurden ins Hadassah-Krankenhaus nach Ein Kerem sowie ins Shaare Zedek-Krankenhaus gebracht. Fünf Menschen schweben noch in Lebensgefahr Die meisten der Businsassen waren auf dem Weg zu einer nahegelegenen Schule.
Erstmals in der Geschichte des Staates Israel erschien ein Premierminister sofort am Ort eines Anschlages. Der sichtlich aufgebrachte Ariel Sharon machte die Autonomiebehörde der Palästinenser für das Blutbad verantwortlich. Er sagte: „Was für einen Palästinenserstaat wollen sie? Angesichts dieser furchtbaren Bilder fehlen mir die Worte. Dies ist eine Fortsetzung des palästinensischen Terrors, den wir bekämpfen müssen.“
Zu dem Anschlag bekannten sich die Fatah-Tanzim von PLO-Chef Yasser Arafat aus Bethlehem. Die Verurteilung des Anschlags durch die Palästinenserführung klingt deshalb in den Ohren der Israelis wie ein Hohn.
Die Polizei sperrte den Tatort weiträumig ab und errichtete überall in der Hauptstadt Straßensperren. Seit Montag hatte es verstärkt Warnungen vor neuen Terroranschlägen gegeben.
