GAZA (inn) – Bewaffnete Palästinenser haben in der Nacht zum Mittwoch in Gaza ein Hamas-Mitglied erschossen. Zunächst übernahm keine Gruppierung die Verantwortung für den Überfall.
Bei dem Getöteten handelt es sich um den 25-jährigen Mohammed Tatar. Er war zu Fuß in einer Straße unterwegs, als zweimal auf seinen Kopf geschossen wurde. Der Palästinenser starb auf dem Weg ins Krankenhaus.
Laut der „Jerusalem Post“ ereignete sich kurz davor in Chan Junis im südlichen Gazastreifen ein weiterer Angriff auf einen Hamas-Vertreter. Der 28-jährige Mohammed Musaabah wurde durch Schüsse am Bauch und am Bein verwundet und in eine Klinik gebracht. Später starb auch er.
„Diejenigen, die hinter diesen Vorfällen stecken, müssen von den Sicherheitskräften gefasst und auf einem öffentlichen Platz hingerichtet werden“, forderte Marwan Abu Ras von der Hamas. Hunderte Hamas-Anhänger marschierten durch die Straßen von Gaza und riefen die Sicherheitskräfte zum Handeln auf.
Ein Sprecher der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden von der Fatah wies jede Verbindung seiner Gruppierung zu den Vorfällen zurück.
Zu Beginn der vorigen Woche waren bei einem Streit zwischen Hamas und Fatah drei Palästinenser ums Leben gekommen.
Bewaffnete stürmen Telefongesellschaft
Am Dienstag stürmten etwa 20 bewaffnete Palästinenser das Gebäude der Mobiltelefonfirma Dschawwal in Gaza. Sie protestierten dagegen, dass ihre Geräte aus dem Netz genommen worden seien, teilten Angestellte mit. Nach Angaben der Eindringlinge funktionierten ihre Speicherkarten nicht.
Die Palästinenser begannen zu schießen und zerstörten mehr als zehn Computer. Verletzt wurde niemand.
Das Gebäude befindet sich in der Nähe eines Komplexes, in dem mehrere palästinensische Sicherheitsdienste untergebracht sind. Dies berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.