Palästinenser begehen „Naksa-Tag“

GAZA / RAMALLAH (inn) - Palästinenser in den Autonomiegebieten und in Israel haben am gestrigen Dienstag den sogenannten "Naksa-Tag" begangen. Damit gedachten sie der Niederlage der arabischen Armeen während des Sechs-Tage-Krieges 1967. Befürchtete Gewalteskalationen blieben aus.

In Gaza marschierten Hunderte Palästinenser vom "Platz des unbekannten Soldaten" zu einem UN-Gebäude. Die Demonstranten forderten die nationale palästinensische Einheit und die Umsetzung des "Rechts auf Rückkehr" für die palästinensischen Flüchtlinge.

Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri rief die verschiedenen palästinensischen Fraktionen dazu auf, am Widerstand gegen Israel festzuhalten. Dieser sei "die einzige Möglichkeit, die Besatzung loszuwerden und das Recht auf Rückkehr zu sichern". Kajid al-Ghul, ein Sprecher der Terrorgruppe "Volksfront für die Befreiung Palästinas" (PFLP), sprach sich für eine einheitliche palästinensische Politik aus, basierend auf dem "Kampf gegen die Besatzung".

Nahe des israelischen Ofer-Gefängnisses bei Ramallah im Westjordanland demonstrierten Palästinenser mit einer Sitzblockade gegen die "israelische Besatzung". Als einige Demonstranten Steine auf israelische Sicherheitskräfte warfen, begannen etwa zweistündige gewaltsame Ausschreitungen. Die israelische Polizei setzte Tränengas und Rauchgranaten gegen die Palästinenser ein. Der palästinensischen Nachrichtenagentur "Ma´an" zufolge wurden neun Menschen verletzt. Eine israelische Militärsprecherin bestätigte, dass Sicherheitskräfte in der Gegend eine Demonstration von rund 100 Palästinensern aufgelöst hatten.

In Ostjerusalem marschierten mehrere Dutzend Palästinenser und linksgerichtete Israelis durch die Straßen. Der Tageszeitung "Jerusalem Post" zufolge war die Demonstration nicht genehmigt und wurde daher von der Polizei gewaltsam aufgelöst.

Im vergangenen Jahr hatten Hunderte Palästinenser von Syrien aus versucht, die israelischen Grenzen zu stürmen. Dabei waren nach syrischen Angaben 23 Menschen ums Leben gekommen, rund 350 wurden verletzt. Mit dem "Naksa-Tag" gedenken Araber  der Niederlage ihrer Armeen während des am 5. Juni 1967 ausgebrochenen Sechs-Tage-Krieges. Israel hatte damals gesiegt und das Westjordanland sowie Ostjerusalem von Jordanien erobert. Auch den Gazastreifen hat es von Ägypten erobert.

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