Dies sei der erste Versuch der Palästinenserführung, sich direkt an die israelische Öffentlichkeit zu wenden, heißt es in der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“. Mit der Kampagne sollen die Israelis über die saudische Initiative informiert werden. Israels Bevölkerung verstehe die Initiative nicht, da sie lediglich von israelischen Regierungsvertretern davon höre, welche den Vorschlag bislang ignoriert oder kritisiert hätten, sagte Jasser Abed Rabbo vom Exekutivkomitee der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) gegenüber „Ma´an“. „Das machen sie mit allen anderen arabischen und palästinensischen Plänen so, zusammen mit allen anderen Friedensprojekten“, so Abed Rabbo weiter.
Olmert begrüßt Werbekampagne
Aus dem Büro von Israels scheidendem Premierminister Ehud Olmert hieß es, Israel begrüße die palästinensische Kampagne. „Wir haben die Initiative der Arabischen Liga schon vor einigen Monaten gelobt. Die Kampagne ist ein wichtiger Schritt nach vorn. Die Arabische Liga hat zur Anerkennung Israels und zum Frieden mit Israel aufgerufen. Das ist ein wichtiger Fortschritt. Wir sind bereit, in einen offenen Dialog mit all unseren arabischen Nachbarn auf der Basis der arabischen Initiative zu treten „, betonte Regierungssprecher Mark Regev. Israel habe zudem bereits mit mehreren arabischen Nachbarn, darunter Ägypten und Jordanien, über den Plan gesprochen.
Außenministerin Zippi Livni reagierte mit Zurückhaltung auf die Initiative. „Israel hat Interessen, die nicht mir der arabischen Friedensinitiative in Einklang zu bringen sind, dazu gehören die Angaben über die Grenzen, Ostjerusalem und die Flüchtlinge. Diese Themen werden in dem Plan auf eine Art präsentiert, die ich inakzeptabel finde“, so Livni.
Laut dem Bericht will die Autonomiebehörde die Anzeigen auch in palästinensischen, europäischen und US-amerikanischen Zeitungen schalten.
Die Saudische Initiative
Die arabische (oder saudische) Friedensinitiative wurde im Jahr 2002 vom saudischen Kronprinzen Abdullah vorgeschlagen. Der Plan sieht unter anderem vor, dass sich Israel zunächst bis auf die Grenzen vor dem Sechs-Tage-Krieg 1967 zurückzieht. Zudem fordert er einen Palästinenserstaat und eine gerechte Lösung für die palästinensischen Flüchtlinge. Im Gegenzug sollen arabische Staaten Israel in vollem Umfang diplomatisch anerkennen und die Sicherheit des Landes garantieren. Zudem sollen die Handelsbeziehungen zwischen Israel und arabischen Nachbarländern wieder aufgenommen werden. Im Jahr 2007 hat die Arabische Liga den Friedensplan angenommen.