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PA verlangt erstmals Stopp der Kassam-Raketen

GAZA (inn) – Das erste Mal seit drei Jahren hat die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) die radikal-islamische Hamas dazu aufgerufen, die Raketenangriffe auf Israel einzustellen. Vor fast genau drei Jahren schoss die Gruppe die erste Kassam-Rakete vom Gazastreifen auf israelisches Gebiet ab.

„Wir müssen den Mut haben, zuzugeben, dass das Abfeuern von Mörsergranaten und Raketen nicht nur ein Fehler ist, sondern auch eine Sünde, denn sie verletzen auch Zivilisten“, sagte der Herausgeber des offiziellen PA-Nachrichtenmagazins, „Wafa“, am Mittwoch.

PA-Vertreter hatten zwar in der Vergangenheit indirekt zum Stopp der Raketen aufgerufen, indem sie warnten, diese Aktionen schadeten dem Interesse der Palästinenser. Sie gäben Israel lediglich eine Begründung für seine Militär-Operationen im Gazastreifen. Doch dieses Mal rief die PA die Hamas offiziell zu einem Stopp auf.

Der Grund sei, so ein PA-Vertreter in Ramalla gegenüber der „Jerusalem Post“, dass sich immer mehr Palästinenser über die Einsätze der Armee in den vergangenen Wochen beschwert hätten. „Wir sind gedrängt, diese Raketen-Angriffe einzustellen, weil Dutzende Familien ihre Häuser verloren haben“, so der Palästinenser. Israel gebrauche die Raketenangriffe als Entschuldigung dafür, Aggressionen gegen das palästinensische Volk durchzuführen.

Die Hamas antwortete inzwischen auf die Forderung mit der Ankündigung, weiter Raketen auf Israel abfeuern zu wollen. Zudem würden noch bessere Raketen entwickelt. Die Idee zu den Kassam-Raketen stamme vom Hamas-Anführer Adnan al-Ghul, der vergangene Woche von Israel im Gazastreifen getötet wurde.

„Die Gehirne unserer Ingenieure haben erfolgreiche Methoden für den palästinensischen Widerstand entwickelt, in erster Linie die Kassam-Rakete. Die erste davon wurde am 26. Oktober 2001 auf israelische Siedlungen abgeschossen“, teilte ein Sprecher des bewaffneten Flügels der Hamas, Isadin al-Kassam, mit.

Die ersten Rakete dieser Art flogen lediglich einen Kilometer weit. Im Laufe der Zeit stieg die Reichweite auf neun Kilometer. Damit sei es der Hamas möglich, die „Siedlung“ Sderot zu treffen. Die Gruppe erklärte, irgendwann könnte Kassam-Raketen auch vom Westjordanland aus abgeschossen werden. Israel teilte mit, es habe bereits drei derartige Versuche verhindern können, wo Raketen vom Westjordanland aus auf israelisches Gebiet abgefeuert werden sollten.

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