PA-Minister trifft anti-israelischen Rabbi

STOCKHOLM (inn) – Der palästinensische Flüchtlingsminister Atef Adwan hat sich in Stockholm mit einem antizionistischen Rabbi aus Österreich getroffen. Anschließend kündigte der Wiener Jude humanitäre Hilfe für die Palästinenser an.

Der palästinensische Minister und Rabbi Moshe Arie Friedman sagten nach dem Treffen vom Freitag, daraus sei eine „gemeinsame Koalition“ zwischen den Gruppen hervorgegangen, die sie repräsentierten. Der Rabbiner teilte mit, seine Gemeinde werde „alles auf praktischer Ebene tun, um das palästinensische Volk zu unterstützen“. Dazu gehörten auch Lebensmittellieferungen und Geld für die Autonomiegebiete.

Friedman ist Oberrabbiner von Hunderten antizionistischen, orthodoxen Juden in Wien, die Israels Existenzrecht nicht anerkennen. Sie geben den Juden die Schuld am Holocaust, weil diese von Gottes Weg abgewichen seien. Laut der Tageszeitung „Jediot Aharonot“ wurden ihre Ansichten schon mehrfach von rechtsextremen Vertretern in Österreich übernommen.

Der palästinensische Minister drückte seine Hoffnung aus, das Treffen werde „die Botschaft aussenden, dass wir wirklich miteinander leben können. Dass Juden die Palästinenser als Partner, Freunde und Nachbarn annehmen können“. Dies gelte auch für das palästinensische Verhalten gegenüber Juden.

Rabbi Friedman kündigte an, er wolle eine Konferenz von 100 islamischen, jüdischen und christlichen Führern organisieren. Diese solle im Juni in Wien stattfinden – parallel zum erwarteten Besuch von US-Präsident George W. Bush in Österreich.

Adwan hatte zuvor an einem Kongress über die palästinensische Flüchtlingsfrage teilgenommen. Er traf sich auch mit schwedischen Politikern. Der Vertreter der radikal-islamischen Hamas hat von Schweden ein Schengen-Visum erhalten, das ihm die Einreise in 15 europäische Staaten ermöglicht. Dies hat in Jerusalem ärgerliche Reaktionen hervorgerufen, weil es der Hamas eine Legitimation erteile. Sie wird in den USA und der EU als Terror-Organisation betrachtet.

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