HRW will 18 Luftangriffe festgestellt haben, die gegen internationales Kriegsrecht verstoßen hätten. Bei 14 Angriffen könne im Nachhinein kein militärisches Angriffsziel festgestellt werden. Vier Attacken seien wahllos gewesen oder hätten Zivilisten unverhältnismäßigen Schaden zugefügt. Das teilt die Organisation laut der israelischen Tageszeitung „Jerusalem Post“ mit. Insgesamt seien mehr als 40 palästinensische Zivilisten getötet worden. Ziele der israelischen Luftangriffe seien auch landwirtschaftliche Betriebe oder Wohnungen von Palästinensern gewesen. Bewohner hätten ausgesagt, bei keinem dieser Angriffe palästinensisches Militär in der Nähe gesehen zu haben, das normalerweise Ziel der israelischen Angriffe sei. Das berichtet die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“.
Der Bericht von HRW stütze sich auf Aussagen von Zivilisten in den palästinensischen Gebieten. Die palästinensischen Todesopfer seien außerdem mit Listen des Militärs in Gaza verglichen worden, um sicherzugehen, dass es sich um zivile Todesopfer handele.
Die israelische Armee hat begonnen, die Anschuldigungen zu untersuchen. Nach Angaben einer Sprecherin des israelischen Militärs ist bereits vor längerer Zeit ein Untersuchungskomittee eingerichtet worden, das die achttägige Militäroperation nachträglich in Augenschein nehme. Sie betonte, dass die Untersuchung noch nicht beendet sei. „Es ist bedauerlich, dass die Organisation sich entschieden hat, Anschuldigungen zu erheben, die noch nicht bewiesen sind“, sagte die Sprecherin in Bezug auf den Bericht von HRW.
In der Vergangenheit hatte die Menschenrechtsorganisation auch der Hamas vorgeworfen, Raketen auf israelische Wohngegenden abzufeuern (Israelnetz berichtete).