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„Operation Schutzwall“ geht zu Ende – Armee bleibt in Ramallah, Bethlehem

JERUSALEM (inn) – Die „Operation Schutzwall“ geht zu Ende: Israels Armee will sich in den kommenden Stunden aus fast allen palästinensischen Städten und Dörfern in Judäa und Samaria zurückziehen – die groß angelegte Militäraktion hatte am neunundzwanzigsten März nach dem „Pessach-Massaker“ von Netanya begonnen.

Offiziellen Angaben zufolge, kamen 29 Israelis bei den Kämpfen mit palästinensischen Terroristen ums Leben. Die meisten Toten (23) gab es bei den erbitterten Kämpfen mit bewaffneten Islamisten-Milizen im Flüchtlingslager Jenin (Nordsamaria). Die Zahl der Verwundeten beläuft sich auf 127. Über palästinensische Opfer gibt es bis zur Stunde keine verläßlichen Zahlen.

Berichte über angeblich „500 Tote“ im Flüchtlingslager Jenin hatten sich als falsch erwiesen.

Israelische Soldaten verhafteten mehr als 4.000 Palästinenser, von denen 1.300 bis heute inhaftiert sind.

Sprecher der Armee sagten am Sonntag, lediglich um das PLO-Hauptquartier in der Mukata von Ramallah sowie um die Geburtskirche in Bethlehem blieben Truppenverbände stationiert. Israel verlangt die Auslieferung der in Ramallah versteckten Mörder von Tourismusminister Rehavam Ze´evi sowie die Kapitulation von rund 200 Bewaffneten in Bethlehem. Sie halten in der Geburtskirche seit rund zwei Wochen Frauen, Kinder und Geistliche als Geiseln.

Die Armee wird nach dem Rückzug jedoch weiter den Zugang zu etlichen Städten kontrollieren.

Der Abmarsch aus Shechem (Nablus) verzögerte sich am Sonntagmittag, weil Israelis am Josefsgrab beteten. Dort hielten sich 15 Männer auf. Die Armee hatte in der Nacht zum Sonntag insgesamt 75 Israelis festgenommen, die nach Shechem gekommen waren.

Das Grab Josefs – einem Sohn des jüdischen Erzvaters Jakob – gehörte beim Ausbruch der sogenannten Intifada zu Israel und nicht zur Palästinensischen Autonomiebehörde. Ein palästinensischer Mob hatte das Grab im Oktober 2000 geschändet, nachdem die Armee die Stelle nach Unruhen aufgegeben hatte. Die Palästinenser errichteten am zerstörten Josefsgrab eine Moschee.

Israels Regierung stimmte unterdessen einer von den Vereinten Nationen aufzustellenden „Fakten-Untersuchungs-Kommission“ zu. Sie soll aufklären, ob die Angaben der palästinensischen Propaganda zutreffen. Palästinenserführer hatten Israel im Fall Jenin „Völkermord“ vorgeworfen.

Einzige Vorbedingung für die Regierung in Jerusalem ist, daß die Kommission weder vom UN-Nahostgesandten Terje Larsen noch von der Hochkommissarin für Menschenrechte, Mary Robinson, geführt wird. Beide hatten sich in der Vergangenheit öffentlich anti-israelisch geäußert.

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