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Olmert und Abbas vereinbaren engere Zusammenarbeit

JERICHO (inn) - Die Zusammenarbeit zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) soll ausgeweitet werden. Darauf einigten sich der israelische Premier Ehud Olmert und der PA-Vorsitzende Mahmud Abbas am Montag bei einem Treffen in der Autonomiestadt Jericho.

„Der Austausch zwischen den beiden Seiten wird zunehmend substanzieller werden und sich weniger mit Routineangelegenheiten befassen“, hieß es aus einer Quelle in Jerusalem. Das dreistündige Gespräch war in zwei Teile geteilt: ein privates Treffen der beiden Politiker und ein Abendessen mit den Delegationen. Die Atmosphäre sei konstruktiv gewesen, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“ unter Berufung auf Quellen im Büro des israelischen Premierministers.

Der palästinensische Chef-Unterhändler Saeb Erekat sprach von einem ernsthaften und ausführlichen Treffen. „Abbas ist nicht mit einem Zauberstab zu der Sitzung gekommen, und Herr Olmert auch nicht“, sagte er vor Journalisten. „Es gibt eine Abmachung für eine Reihe von Treffen, um die Angelegenheiten zu diskutieren, einschließlich der Gründung eines palästinensischen Staates.“

Abbas bedankte sich bei Olmert für die Freilassung von 255 palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen. Diese habe die öffentliche Meinung unter den Palästinensern stark beeinflusst. Er hoffe, dass es weitere ähnliche Aktionen geben werde. Die beiden Politiker beschlossen, einen besonderen Ministerausschuss zu bilden, dem von palästinensischer Seite Innenminister Abd al-Rasek al-Jihije angehören soll. Israel versprach zudem, sich erneut mit einem Antrag der Terroristen zu beschäftigen, die 2002 nach der Belagerung der Bethlehemer Geburtskirche ausgewiesen worden waren und zurückkehren wollen.

Im November soll eine internationale Nahostfriedenskonferenz stattfinden, die US-Präsident George W. Bush angeregt hat. Bis dahin seien noch drei weitere Treffen zwischen Abbas und Olmert geplant, teilte Erekat mit.

Israels Regierungschef sagte, es sei das Ziel, Bushs Vision von „zwei Ländern für zwei Völker Seite an Seite“ zu verwirklichen. Zu möglichen weiteren territorialen Rückzügen bemerkten israelische Vertreter: „Im Augenblick ist keine Seite bereit zu einem Landtransfer. Je mehr wir uns vorwärtsbewegen, desto mehr werden wir in der Lage sein, Land unter palästinensische Kontrolle zu stellen. Aber das hängt von der Fähigkeit der Palästinenser ab, auf zwei Beinen zu stehen. Olmert hat nicht die Absicht, zu betrügen oder Zeit zu schinden. Er will selbstverständlich einen Fortschritt.“

Es war das erste Mal seit Ausbruch der so genannten „Al-Aksa-Intifada“ vor sieben Jahren, dass ein israelischer Premierminister ins palästinensische Autonomiegebiet reiste.

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