Suche
Close this search box.

Olmert: „Sarkozy teilt unsere Meinung zum Iranproblem“

PARIS (inn) - Israel und Frankreich vertreten in Bezug auf das iranische Atomprogramm "identische" Standpunkte. Diese Ansicht äußerte der israelische Premier Ehud Olmert am Montag nach einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy in Paris.

„Ich hätte nichts Besseres erwarten können als das, was ich über die iranische Frage hörte“, sagte Olmert nach dem 90-minütigen Gespräch vor Journalisten. Er habe mit Sarkozy nicht über „eine extreme Lösung wie einen Militärschlag“ gesprochen. „Wir haben uns vor allem darauf konzentriert, wie wir bei unseren diplomatischen Schritten Erfolg haben können und nicht darauf, was wir machen, wenn wir scheitern. Es gibt eine große Anzahl von Möglichkeiten, die nicht notwendigerweise extrem sind.“

Der israelische Regierungschef kritisierte den Vorsitzenden der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Mohammed el-Baradei. Dieser hatte zuvor gesagt, es könne drei bis acht Jahre dauern, bis der Iran Nuklearwaffen habe. „Wenn El-Baradei glaubt, dass eine iranische Bombe in drei Jahren mich nicht unglücklich macht, irrt er sich. Das macht mich sehr unglücklich, ihn aber offenbar nicht. Ich denke, es stünde El-Baradei gut an, Anstrengungen zu unternehmen, sie am Erlangen der Bombe zu hindern.“

Sarkozy: „Gründung Israels ist ein Wunder“

Nicht nur wegen der Übereinstimmung in der Iranfrage, auch wegen anderer Themen zeigte sich Olmert sehr zufrieden mit dem Treffen. Sarkozy habe versichert, dass die israelische Sicherheit nicht zur Debatte stehe. Vielmehr sei die Gründung des Staates Israel ein „Wunder“ und „vielleicht das zentrale Ereignis des 20. Jahrhunderts“. Nach Angaben des israelischen Regierungschefs fügte Sarkozy hinzu, die Palästinenser könnten nicht einen Staat für sich und zusätzlich „einen Teil Ihres Landes“ fordern.

Zudem sprachen die beiden Politiker über die internationale Nahostkonferenz, die im November oder Dezember in Annapolis stattfinden soll. Sarkozy forderte Israel auf, kreativ zu sein und „einige Gesten“ bei den Verhandlungen mit den Palästinensern zu zeigen. Der Sprecher des Präsidenten, David Martinon, wollte dies nicht näher ausführen. Sarkozy und Olmert hätten den Status Jerusalems, die Frage der palästinensischen Flüchtlinge und andere Angelegenheiten diskutiert, teilte er laut der „Jerusalem Post“ mit.

Bei einem Treffen mit führenden französischen Journalisten wurde Olmert später gefragt, ob Jerusalem geteilt werde. Der Premier entgegnete, es handele sich um eine „sensible Angelegenheit“, mit der man sich befassen müsse. Die israelisch-palästinensische Erklärung, die derzeit für die Nahostkonferenz ausgehandelt werde, solle Themen wie Jerusalem, Flüchtlinge und Grenzen enthalten, aber keine Lösungen anbieten. Lösungen würden bei Verhandlungen gefunden, die in Annapolis angestoßen würden.

Es war Olmerts erstes Treffen mit Sarkozy seit dessen Wahl zum Präsidenten. Der israelische Regierungschef kam zudem mit seinem Amtskollegen François Fillon und mit Vertretern der jüdischen Gemeinschaft in Frankreich zusammen. Am Dienstag will er sich in London mit dem britischen Premier Gordon Brown treffen. Zudem ist ein Gespräch mit dem türkischen Regierungschef Recep Tayyip Erdogan angesetzt, der sich ebenfalls in der britischen Hauptstadt aufhält. Dabei soll es um die angespannte Lage an der türkisch-irakischen Grenze, Syrien und die angestrebte US-Resolution gehen, die das Massaker an den Armeniern im Ersten Weltkrieg zu einem Völkermord erklären soll.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen