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Olmert lädt Papst nach Israel ein

ROM (inn) – Der israelische Premierminister Ehud Olmert ist am Mittwoch mit seinem italienischen Kollegen Romano Prodi und mit Papst Benedikt XVI. zusammengetroffen – Inhalt der Gespräche war vor allem der Friedensprozess im Nahen Osten.

Laut der Tageszeitung „Jediot Aharonot“ sagte Prodi während des Treffens: „Israel sollte seinen jüdischen Charakter bewahren.“ Olmert interpretierte diese Aussage als Akzeptanz der israelischen Praxis, palästinensischen Flüchtlingen keine Rückkehr nach Israel zu gewähren. Prodi äußerte weiterhin, dass Italien Israel als einen jüdischen Staat anerkenne.

Während einer Pressekonferenz drückte Prodi seine Hoffnung darüber aus, dass bald ein Treffen zwischen Palästinenserchef Mahmud Abbas und Olmert stattfinden werde. „Direkte Gespräche zwischen beiden Parteien sind absolut wichtig.“ Prodi betonte, dass Italien die „Roadmap“ als Basis für den diplomatischen Prozess sehe.

Die beiden Politiker sprachen auch über die „Holocaust-Leugner-Konferenz“, die Anfang der Woche im Iran stattfand. Prodi bekundete seine Verachtung gegenüber dieser Veranstaltung. Er sei schockiert und entsetzt darüber. Olmert bezeichnete Prodi als einen Freund mit einer „tiefen Verbindung zu Israel“. Er dankte ihm für seine Worte, die ihn bewegt hätten. Zudem lobte Olmert die Teilnahme Italiens an der internationalen Friedenstruppe im Libanon. Italien und Israel seien sich darin einig, dass die libanesische Regierung gestärkt werden müsse. Beide Politiker seien mit dem Treffen sehr zufrieden gewesen, heißt es in „Jediot Aharonot“ weiter.

Papst: Holocaust nicht vergessen

Auch Papst Benedikt XVI. empfing den israelischen Premier. Bei der Audienz ging es neben dem Nahost-Friedensprozess auch um das bevorstehende Weihnachtsfest und um die umstrittene Holocaust-Konferenz im Iran. Olmert bat den Papst, die Christen zu Protesten gegen die Leugnung des Holocaust aufzurufen. Am Dienstag hatte der Vatikan sich von der Konferenz distanziert. In einer Erklärung brachte er seinen Respekt vor den Opfern des Holocaust zum Ausdruck. Zudem mahnte er, das Geschehene nicht zu vergessen.

Anlässlich der Audienz im Vatikan lud Olmert das katholische Kirchenoberhaupt zu einem Besuch in das Heilige Land ein. Nach israelischen Angaben soll Benedikt XVI. geantwortet haben: „Wenn sich die Lage wieder beruhigt hat“, werde er gerne kommen. Zudem habe Olmert den Papst gebeten, Pilgerreisen nach Israel zu fördern.

Die Beziehungen zwischen Israel und Italien gelten als gut. Der Vatikan und Israel nahmen in den 90er Jahren diplomatische Beziehungen auf.

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