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Olmert: „Keine direkte Lösung für Kassam-Problem“

SDEROT (inn) – Israels Premier Ehud Olmert hat in der Nacht zum Dienstag die raketengeplagte Region um Sderot besucht. In der Wüstenstadt äußerten Bürger ihren Protest gegen die aus ihrer Sicht mangelhaften Maßnahmen der Regierung.

Während Olmerts Aufenthalt in Sderot schlugen mehrere Kassam-Raketen in der Gegend ein. Er weigerte sich jedoch, einen Schutzraum aufzusuchen. „Wenn ihr bleibt, bleibe ich auch“, sagte er seinen Gastgebern. Es war der zweite Besuch des Premiers in der Wüstenstadt innerhalb einer Woche, wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet.

Olmert suchte auch das Kontrollzentrum des Heimatfrontkommandos auf. Am Eingang erwarteten ihn ärgerliche Bewohner von Sderot. Einige forderten ihn zum Rücktritt auf. „Ich will mit den Bewohnern sprechen“, entgegnete der Regierungschef. „Ich bin gekommen, obwohl ich wusste, dass sie mich anschreien würden. Selbst als wir noch in Gaza waren, gab es keine einfache Lösung, und Kassams wurden auf Sderot abgefeuert.“

Eine weitere Station von Olmerts Rundreise war der nahe gelegene Kibbutz Nir-Am südlich von Sderot. Ein älterer Bewohner teilte dem Premier mit, er habe in der Nähe der Grenze zum Gazastreifen schwere Zeiten erlebt. Doch an eine so schlimme Situation könne er sich nicht erinnern. Jüngere Kibbutz-Mitglieder bekundeten ihre Sorge darüber, dass ihre Kinder nicht geschützt würden.

Olmert sagte, die Pläne für den Schutz der Wohnhäuser kämen voran. Allerdings werde dadurch keine 100-prozentige Sicherheit gewährleistet. „Ich verstehe den Ärger, das Leiden und die Frustration, die ich heute Nacht hier höre. Deshalb habe ich die Regierung angewiesen, bürokratische Hindernisse aufzuheben, damit Wohnhäuser und Einrichtungen in der Region so bald wie möglich geschützt werden können. Aber Sie wissen, dass es keine direkte Lösung für Kassams gibt.“

Als sich der Konvoi des Premiers auf den Rückweg nach Jerusalem machte, landete eine Rakete in der Nähe. Der Bürgermeister von Sderot, Eli Mojal, sagte: „Ich hatte ihm nicht viel zu sagen. Gerade jetzt sind zwei weitere Kassams gefallen. Sderot betrauert heute Nacht eine weitere Bewohnerin, die durch einen direkten Kassam-Einschlag getötet wurde. Es gibt viel Reden und Besuche, aber die Kassams fallen weiter und nehmen einen Blutzoll. Im Endeffekt hat der Premierminister keine Antworten für uns.“

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