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Olmert erneut schuldig gesprochen

JERUSALEM (inn) – Ein Gericht hat Ehud Olmert am Montag wegen Bestechung schuldig gesprochen. Der frühere israelische Premier ist bereits in einem anderen Korruptionsfall zu einer Haftstrafe verurteilt.
Beteuert weiterhin seine Unschuld: Ehud Olmert.
Das Jerusalemer Bezirksgericht hat aufgrund einer neuen Beweislage den früheren Premier Ehud Olmert im Talanski-Bestechungsfall schuldig gesprochen. Die drei Richter fällten das Urteil einstimmig. Das Strafmaß wird am 7. Mai verkündet. Olmert hat dem Urteil zufolge in seiner Zeit als Jerusalemer Bürgermeister und als Wirtschaftsminister Bestechungsgelder von dem amerikanisch-jüdischen Geschäftsmann Morris Talanski angenommen. Dabei handelt es sich um Summen im fünfstelligen Dollar-Bereich. Im Gegenzug habe Olmert Talanskis wirtschaftliche Interessen in der Politik vertreten. Olmert hatte die Vorwürfe stets bestritten. Aus Mangel an Beweisen hatte er vor zweieinhalb Jahren einen Freispruch erhalten. Aufgrund neuer Beweise hat sich das Gericht vor sieben Monaten jedoch entschieden, den Fall neu aufzunehmen, berichtet die israelische Tageszeitung „Yediot Aharono“. Dabei handelt es sich um Aufzeichnungen von Gesprächen zwischen Olmert und seiner früheren Assistentin Schula Saken. In den Gesprächen wird offenbar deutlich, dass Olmert die Gelder angenommen hat. Für die Bereitstellung der Aufnahmen erhält Saken, die ebenfalls einen Teil der Bestechungsgelder angenommen hat, ein geringeres Strafmaß. Olmerts Verteidigung bestreitet weiterhin die Vorwürfe. Die Aufzeichnungen seien „Lügen“. Saken habe die Aufnahmen manipuliert. Die Verteidigung kündigte an, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. Bereits im vergangenen Jahr hatte ein Gericht Olmert zu sechs Jahren Haft verurteilt. Der frühere Premier hat dem Urteil der Richter zufolge Bestechungsgelder angenommen und dafür den Bau des Holyland-Gebäudekomplexes in Jerusalem unterstützt. Olmert war von 2006 bis 2009 israelischer Premierminister. Er trat wegen Korruptionsvorwürfen zurück, die ihm damals allerdings nicht nachgewiesen wurden. (df)

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