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Olmert erlaubt Minarett auf dem Tempelberg

JERUSALEM (inn) – Israels Premier Ehud Olmert hat der islamischen Behörde Waqf die Erlaubnis zum Bau eines weiteren Minaretts auf dem Tempelberg zugesichert. Jüdische Gruppen sind empört darüber, denn ursprünglich planten sie, an dieser Stelle eine Synagoge zu errichten.

Der Waqf, die Behörde, die den Tempelberg verwaltet, hatte um die Erlaubnis gebeten, neben der Al-Marwani-Moschee nahe den „Ställen Salomos“ auf dem Tempelberg ein neues Minarett zu errichten. Auf dem Tempelberg, dem heiligsten Ort des Judentums, gibt es bislang vier Minarette.

König Abdullah von Jordanien hatte im Oktober angekündigt, ein fünftes Minarett auf dem Berg bauen zu wollen. Wie das Nachrichtenportal WorldNetDaily.com berichtet, hatte ein Berater Olmerts vor kurzem bestätigt, dass sich der Premier für eine Erlaubnis einsetzen wolle. Israel warte lediglich auf eine passende Zeit dafür.

Der Turm, von dem die Moslems zu den fünf Gebeten am Tag aufgerufen werden, soll dabei noch größer als die bisherigen vier werden. Er soll die Mauern der Jerusalemer Altstadt um rund 40 Meter überragen, hieß es. Es wird das erste Minarett sein, das in den vergangenen 600 Jahren auf dem Tempelberg errichtet wird.

Ein Vertreter des Waqf sagte, Olmerts Entscheidung beweise, dass „die Verschwörung“ um eine Synagoge, die dort gebaut werden sollte, „niemals Erfolg“ haben werde. „Sie überzeugt Moslems in aller Welt davon, dass die Juden den Haram al-Scharif (Tempelberg) niemals übernehmen werden.“

Entscheidung Olmerts „spirituelle Bankrotterklärung“

Jüdische Gruppen hatten beantragt, an der Stelle eine Synagoge zu errichten. Rabbi Chaim Rechman, Direktor des internationalen Büros im Tempel-Institut, kritisierte die Entscheidung Olmerts. Es sei „widerlich für jeden, der weiß, was es bedeutet, ein Jude zu sein“, so Rechman. „Diese Entscheidung und Israels generelle Haltung gegenüber dem Tempelberg ist der Ausdruck eines spirituellen Bankrotts in der Führung dieses Landes. Olmert dreht unserem jüdischen Erbe den Rücken zu, während sich der Rest der Welt darüber amüsiert, wie wir so unsensibel mit unserem geistlichen Erbe umgehen können.“

Der erste jüdische Tempel wurde von König Salomo im 10. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung erbaut. Im Jahr 586 v. u. Z. wurde er von den Babyloniern zerstört. Der zweite Tempel wurde im Jahr 515 v.u.Z. erbaut. Dieser Tempel wurde im Jahr 70 nach der Zeitrechnung von den Römern zerstört. Im Jahr 709 wurde auf dem Tempelberg die Al-Aksa-Moschee errichtet. An diesem Ort soll Mohammed auf einem Pferd in den Himmel geritten sein.

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