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Österreicher soll Scharon bestochen haben

WIEN / JERUSALEM (inn) – Der israelischen Polizei liegen offenbar neue Hinweise darauf vor, dass ein österreichischer Geschäftsmann Israels Premier Ariel Scharon bestochen hat. Parteigenossen aus Scharons Kadima-Partei sehen in dem Medienbericht hingegen den Versuch, dem Premier vor den Wahlen Schaden zuzufügen.

Der israelische Fernsehsender „Channel 10“ präsentierte am Dienstagabend ein Dokument der Polizei, das angeblich neue Hinweise in der „Cyril Kern“-Affaire beinhaltet. Demnach sollen die österreichischen Brüder James und Martin Schlaff drei Millionen Dollar an Scharon gezahlt haben, damit dieser ihre Interessen auf dem israelischen Markt vertritt.

Ein Teil des Geldes könnte Scharon nach Meinung der Polizei zur Tilgung der illegalen Wahlfinanzierung von 1999 verwendet haben. Der Rest könnte der Familie des Premiers zugeflossen sein, heißt es in dem Bericht. Das Dokument wurde laut „Jerusalem Post“ in dieser Woche dem Gerichtshof von Rischon LeZion vorgelegt.

Am 22. Dezember durchsuchte die Polizei das Haus Schlaffs und beschlagnahmte zwei Laptop-Computer sowie Mobiltelefone und Unterlagen. „Die neuen Beweisstücke sind Material, das wir vorher nicht hatten, und sie stellen eine Wende in unseren Untersuchungen dar“, erklärte ein Polizei-Vertreter.

Ein Vertrauter Scharons sagte, an diesen Vorwürfen sei nichts Neues dran. „Die Cyril Kern- Untersuchung wird ebenso enden wie die anderen, und der Premier wird von allen Vorwürfen freigesprochen. Scharon hat damit nichts zu tun.“ Cyril Kern ist ein südafrikanischer Geschäftsmann, von dessen Konten 4,5 Millionen Dollar auf Scharons Konto geflossen waren. Die Polizei sieht in James Schlaff den möglichen Absender des Geldes.

„Das Timing der Veröffentlichung und die tendenziöse Kommentierung drücken die politische Zielgerichtetheit dahinter aus und sind zynisch und manipulativ“, hieß es aus der Kadima-Partei. Die Gegner Kadimas hätten es lediglich auf Sitze in der Knesset abgesehen.

Die meisten Parteien bestehen darauf, dass die Angelegenheit noch vor den Wahlen am 28. März geklärt wird. Die Polizei geht jedoch davon aus, dass sie dies nicht schaffen werde.

Der Millionär Martin Schlaff wurde vor allem durch Casinos reich. Eines davon steht in Jericho.

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