WIEN (inn) – Die Außenminister von Österreich, Deutschland und Israel haben am Donnerstag in der österreichischen Hauptstadt den „Wiener Trilog“ gestartet. Er soll als regelmäßiger trilateraler Austausch fortgesetzt werden.
Die österreichische Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) sagte auf einer Pressekonferenz: „Der heutige gemeinsame Besuch macht deutlich: Wir gehen abgestimmt mit europäischen Partnern und Drittstaaten vor, weil es unser gemeinsames Ziel ist, Frieden zu schaffen. Ich habe es schon letzte Woche in Jerusalem gesagt und sage es heute wieder: Wir haben jetzt eine historische Chance auf Frieden im Nahen Osten.“ Es gehe um mehr als den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern – es gehe um Frieden und Stabilität in der ganzen Region.
Im Vorfeld hatte sie jeweils bilaterale Gespräche mit Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) und dem israelischen Außenminister Gideon Sa’ar (Neue Hoffnung) geführt. Ein Thema beim trilateralen Treffen in Wien waren die Bemühungen um einen Waffenstillstand in Gaza und die Versorgung der palästinensischen Zivilbevölkerung mit humanitärer Hilfe. Die drei Minister sprachen auch über das iranische Nuklearprogramm.
Meinl-Reisinger erklärte weiter: „Österreich steht – ebenso wie Deutschland – fest an der Seite Israels. Aber Humanität und Völkerrecht sind für uns nicht verhandelbar. Ohne politische Perspektive für das palästinensische Volk kann es keinen nachhaltigen Frieden geben. Das langfristige Ziel muss daher eine Zwei-Staaten-Lösung sein. Die kann es aber nur geben, wenn auch Israel sich in Sicherheit wähnen kann.“
Die Außenministerin verwies ferner auf die gemeinsame historische Verantwortung Österreichs und Deutschlands. Dazu gehörten der Kampf gegen Antisemitismus und der Schutz jüdischen Lebens – ob in Europa oder in Israel.
Wadephul: Palästinenser brauchen Zukunft ohne Hamas
Wadephul äußerte sich vor seiner Abreise nach Wien: „Für dauerhaften Frieden brauchen die Palästinenser eine Zukunft, im Gazastreifen, im Westjordanland und in Ostjerusalem – aber ohne die Hamas. Nie wieder darf ein Massaker wie am 7. Oktober 2023 verübt werden. Hamas muss endlich die Waffen niederlegen und alle Geiseln freilassen, damit das Sterben ein Ende findet.“
Noch immer seien deutsche Staatsbürger in Geiselhaft im Gazastreifen. „Daher werden wir weiterhin alles unternehmen, um einen Waffenstillstand mit zu vermitteln“, ergänzte Wadephul. Zugleich müsse Israel jetzt alles daran setzen, hunderttausende Palästinenser im Gazastreifen „vor dem Hungertod zu bewahren und zu versorgen“.
Sa’ar: „Ehrlicher Dialog mit Freunden“
Sa’ar betonte in Wien die strategische Partnerschaft der drei Länder. Es handele sich um einen „ehrlichen und offenen Dialog mit Freunden“.
Während der Pressekonferenz informierte der israelische Außenminister über den Terroranschlag in Gusch Ezion, bei dem am Donnerstag ein israelischer Wachmann ermordet wurde. Er verwies darauf, dass Israel Hilfslieferungen aufstocke sowie mehr Grenzübergänge und Routen zur Versorgung der Bevölkerung im Gazastreifen öffne. Dies habe das Sicherheitskabinett am Sonntag beschlossen.
Das nächste Treffen des „Wiener Triloges“ soll in Berlin stattfinden. Ein Termin wurde noch nicht genannt. (eh)
7 Antworten
„Wiener Trilog“, klingt sehr gut.
@Albert Nola, könnte auch ne neue „Wiener Torte“ sein.
@Untertan
🤣🤣🤣🤣🤣🤣
Sie haben ja auch Humor!!!😂😂😂
Gruß Manu
Österreich, Deutschland und Israel beraten über Zukunft des Nahen Ostens – und das Kursbuch für Israel und die Nationen fehlt! Das kann nicht gut werden.
Na, wenigstens bleibt, wenn über Israel und den nahen Osten diskutiert und beraten wird, das Objekt dieser Beratungen mal nicht als Teilnehmer aussen vor. Wenn man schon darüber berät, sollte das Objekt besagter Beratungen wohl ein Mitspracherecht haben.
SHALOM ALEJCHEM
Wadephul : „Hamas muss endlich die Waffen niederlegen und alle Geiseln freilassen, damit das Sterben ein Ende findet.“ Wo er Recht hat, hat er Recht.
Österreich ist insgesamt eine Israel-freundliche Nation. Der Trilog scheint gut zu werden.
Es muss aber auch ein anderes Thema benannt werden: Wie man diese Welt wieder Israel-freundlich in den Medien gestaltet. Ein Israel-International TV wäre da eine Idee, der größte Feind Israels ist derzeit der Mainstream, und das muss erkannt werden. Ein IDF-Speaker regelmäßig in AUT u. D könnte helfen, die ARD-Sofia von der Tann- Sichtweise zu kontern. Wir brauchen den GLAUBEN an Israel, den Glauben an die Prophezeiungen der Bibel. Der Zionismus muss nach AUT u. D kommen.
Außerdem jede Form der Versöhnung mit dem friedlichen Islam, den es in Deutschland NICHT gibt.
Ringparabelkommission in diesem Wiener Trilog könnte helfen, dass das Alte Europa endlich gottesfürchtig wird und an den Abrahamitischen Frieden glaubt.