Wie die Tageszeitung "Jerusalem Post" berichtet, wurde den Firmen "Ginko Oil Exploration" und "Delek Energy Systems" die Genehmigung für die Bohrung erteilt. Allerdings sei die Erlaubnis an gewisse Auflagen gebunden. So soll der Schaden für die Umwelt so gering wie möglich gehalten werden, nach den Bohrungen müsse die Gegend entsprechend rehabilitiert werden. Falls Öl gefunden werden sollte, müssten die Pumpen zur Förderung außerhalb des Reservates stationiert werden.
Die Firmen vermuten in etwa 2.000 Metern Tiefe ein Ölvorkommen von rund 6,5 Millionen Barrel im Wert von 800 Millionen Dollar.
Die Genehmigung für die Bohrung stieß bei Umweltschutzorganisationen auf harsche Kritik. Die "Gesellschaft zum Schutz der Natur in Israel" (SPNI) teilte in einer Erklärung mit: "Wir sind erschüttert darüber, dass die Generalversammlung dem Druck der Initiatoren nachgegeben hat und nicht den Empfehlungen ihres eigenen Wissenschaftskomitees gegen den Plan folgte. Dadurch wird dem Reservat unnötiger Schaden zugefügt."
Das Wissenschaftskomitee der Natur- und Parkbehörde hatte sich gegen die Bohrungen ausgesprochen. Die Gegend, in der gebohrt werden soll, sei eine enge Verbindungsstelle für zahlreiche Tiere zwischen der Judäischen Wüste und dem Negev. Ein Bohrloch würde die Passage blockieren. Zudem müssten für die Bohrungen der Boden geebnet, Unterkünfte für die Arbeiter gebaut und große Pumpen installiert werden. Hinzu kämen Lärm, Verschmutzung und künstliches Licht – alles zusammen könnte einen irreparablen Schaden für die Umwelt bedeuten.