Ölberg: Juden stellen Pessachopfer nach

JERUSALEM (inn) – Rund 400 Menschen haben am Montag an einer symbolischen Opferzeremonie auf dem Ölberg teilgenommen. Redner äußerten die Hoffnung, das Pessachfest bald auf dem Tempelberg feiern zu können.
Jüdische Präsenz auf dem Ölberg: Die Opferzeremonie ereignet sich nahe der Talmudschule von Beit Orot
Es handele sich um kein echtes Opfer für das Passahfest, sondern um eine symbolische Handlung. Dies betont das „Vereinigte Komitee der Tempelorganisationen“ nach einer Zeremonie auf dem Jerusalemer Ölberg. Priester in weißen Gewändern, sogenannte Kohanim, haben am Montag ein Lamm geschlachtet und sich dabei an alte Riten gehalten, die Torah und jüdisches Gesetz für das Pessachopfer im Tempel vorschreiben. Das einwöchige Fest beginnt am Freitagabend mit dem Sedermahl. Vor der Zerstörung des historischen Tempels pflegten Juden dabei das vorher geschlachtete Pessachlamm zu essen. Einem Bericht der Tageszeitung „Jerusalem Post“ zufolge nahmen etwa 400 Menschen an der Zeremonie am Montag teil. Die Priester versprengten das Blut des Lammes und verbrannten Fett auf einem Modellaltar. Das „Vereinigte Komitee der Tempelorganisationen“ hatte die Veranstaltung organisiert. Der Ort bei der Jeschiva von „Beit Orot“ auf dem Ölberg bietet einen guten Ausblick auf den Tempelberg.

Sehnsucht nach dem dritten Tempel

Vor der Zeremonie sagte der rechtsgerichtete Stadtrat Arieh King von der Fraktion „Vereinigtes Jerusalem“: „Wir sind hier gegenüber dem Tempelberg. Wir können die Abscheulichkeit auf ihm sehen. Wir müssen uns wünschen, dass wir sie schon in unseren Tagen nicht mehr sehen werden und dass wir dort den Altar, die Priester und die Leviten sehen werden, und auch uns selbst.“ Der Lokalpolitiker kritisierte die israelische Regierung. Diese hindere Juden immer noch daran, auf den Tempelberg zu gehen und dort Opfer darzubringen. Auch ein ehemaliger Knessetkandidat für die mittlerweile verbotene rechtsextreme „Kach“-Bewegung meldete sich zu Wort. Der Leiter des Tempelinstitutes, Rabbi Israel Ariel, las Passagen aus dem Talmud zum Tempelberg vor. Er ergänzte: „Wir sind hierher gekommen, um uns darauf vorzubereiten, wenn der Tag kommen wird, an dem sie den Tempelberg plattmachen, alles entrümpeln, den Tempel erbauen und das Pessachopfer darbringen werden.“ Dann würden alle Juden scharenweise für die Pilgerfahrt hinaufziehen, und sie würden Priester und Leviten in ihrem Dienst sehen. Der Likud-Abgeordnete Miki Sohar sagte, auf ihn sei Druck ausgeübt worden, damit er nicht an der Veranstaltung teilnehme. „Aber ich wollte kommen, um das Erbe des jüdischen Volkes zu bewahren. Mein Ziel in der Knesset ist es, die jüdische Idee im Staat Israel zu schützen und zu stärken.“ Dies sei der einzige Weg, „um unsere Rechte auf dieses Land zu rechtfertigen“. (eh)

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