In der Stadt soll es etwa 25 öffentliche Verleihstationen geben. Dort besteht die Möglichkeit, dass Fahrrad auszuleihen und es an einer beliebigen Station wieder abzugeben. Vorerst wolle man nur 2.500 Fahrräder für das Projekt zur Verfügung stellen und die Anzahl abhängig von der Popularität schrittweise erhöhen, so der Sprecher des Verkehrswesens, Mosche Tjomkin.
Die Stadt will die Verleihstationen an zentralen Plätzen wie Bahnhöfen, Krankenhäusern und Theatern errichten. Die Leihgebühr werde vermutlich nicht höher als ein Schekel sein, fügte Tjomkin hinzu. Der Betrag werde direkt von der Kreditkarte abgebucht.
Mit dem Programm will die Stadtverwaltung vor allem Stau und die hohe Luftverschmutzung reduzieren. Jedes Jahr sterben in Israel etwa 1.100 Menschen an den Folgen der schlechten Luftbedingungen, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.
„Radwege unzureichend ausgebaut“
Der Direktor der israelischen „Fahrrad-Gesellschaft“, Jotam Avisohar, ist begeistert von der Idee. Er äußerte aber Sorge über die Qualität der städtischen Fahrradwege. Sie sind insgesamt 74 Kilometer lang und „noch immer unzureichend ausgebaut, vor allem im südlichen und östlichen Teil der Stadt, obwohl es dort viele Radfahrer gibt“.
Avisohar machte zudem darauf aufmerksam, dass die städtische Verwaltung Widersprüche in der Verkehrspolitik aufzeige. „Wenn die Stadtverwaltung Radfahren und Laufen anpreist, kann sie nicht weiterhin riesige Parkhäuser, Straßen und Fahrstreifen für private Fahrzeuge bauen.“
Laut einem Sprecher der Stadtbehörde sei das Gesetz zur Einführung des „pflichtmäßigen Helmtragens“ ein „erheblicher Rückschlag“, der sicherlich den Erfolg des Projekts verhindere. Tjomkin sagte, dass Radfahrer gezwungen seien, einen Helm zu leihen, den vorher schon Dutzende andere getragen haben. Dieses Gesetz tritt ab dem kommenden Monat in Kraft und fordert alle Radfahrer auf, einen Helm zu tragen.
Ein ähnliches Verleihprojekt gibt es bereits in Paris. Dort ist geplant, bis Ende dieses Jahres rund 20.000 Fahrräder an 1.500 Stationen zu vermieten. Auch Städte wie Berlin, Helsinki und Wien bieten diesen Service an. Vorreiter des gesamten Programms ist London.
